Große Resonanz auf Pro-Fahrrad-Petition in Brandenburg an der Havel

Endspurt für die Online-Petition für ein fahrradfreundliches Brandenburg an der Havel: Der Anfang Dezember gestartete Aufruf zum Umsetzen bereits gefasster Beschlüsse für Verkehrsentlastung und -beruhigung ist ziemlich erfolgreich, dennoch hat die Initiatoren von Verkehrsclub Deutschland und Altstadtleben-Brandenburg Havel in ihrem Ehrgeiz herausgefordert. Mehr als 1000 Unterschriften: „ Die Petition hat mit 1.095 Unterschriften unseren Zielwert von 990 Unterschriften schon acht Tage vor Ablauf der Petition deutlich übertroffen. 960 Stimmen kommen aus der Stadt Brandenburg. Über diesen hohen Zuspruch freuen wir uns riesig. Radfahren und geringere Kfz-Durchgangsverkehre sind in der Stadt keine Randthemen mehr“, sagt Initiator Jürgen Peters. Nutzer aus dem Umland: Ziel sei es, auch die 1.000er-Marke von Unterstützenden aus der Stadt Brandenburg zu erreichen, „obgleich für die Stadtverwaltung und Stadtverordneten alle Unterschriften für eine Stellungnahme relevant sein sollten“. Aus den mehr als 420 Kommentaren sei ersichtlich, dass viele Beschäftigte und Einkaufende aus der näheren Umgebung (Landkreis Potsdam-Mittelmark, Amt Beetzsee) mit dem Fahrrad, oder in Kombination Zug/Fahrrad (Potsdam, Berlin) kommen und sich auch einige - die für die Stadt Brandenburg sehr wichtigen - Touristen aus vielen Bundesländern zu Wort gemeldet haben. Sorgen von Ärzten: Eine Ärztin aus Brandenburg an der Havel hinterließ beispielsweise folgenden Kommentar: "...Kenne Kollegen, die in der Bauhofstraße stürzten. Das Klinikum funktioniert nur mit den vielen Pendlern. Wenn die auf dem Weg zur Bahn mit dem Rad stürzen, hilft das nicht der Klinik oder der Attraktivität der Stadt!" In Summe sehen die TeilnehmerInnen die Stadt Brandenburg insgesamt als nicht fahrradfreundlich und für Radfahrer unsicher an. Manche erwähnen namentlich eigene Unfälle. Jeder kann unterzeichnen: Die Online-Petition kann noch bis Montag, 4. Januar 2021, 24 Uhr, unterzeichnet werden. Mitmachen kann jeder. Das regelt das Petitionsrecht im Grundgesetz (Artikel 17). Es schließt alle in Deutschland Lebenden, also auch Minderjährige, mit ein. Vorausgesetzt werden sollte, dass Nicht-Volljährige den Inhalt einer Petition verstehen können und aus eigenem Entschluss heraus ihre Willensbekundung abgeben. Reparaturstation am Salzhofufer: Die Fahrradlobby-Community ist ohnehin im Internet ziemlich aktiv. So liegen mittlerweile die finalen Ergebnisse der Online-Umfrage zum Standort einer Fahrradreparaturstation in der historischen Altstadt vor. Mit 467 Teilnehmern, die 602 Stimmen abgegeben haben, war die Resonanz sehr hoch. Gewonnen hat der Standort Salzhofufer. Es hat die meisten Stimmen (185) erhalten und lag mit lediglich zwei Stimmen Vorsprung vor dem Nicolaiplatz (183 Stimmen), aber mit deutlichem Vorsprung vor dem Altstädtischen Markt (139) und dem Humboldthain (95). Von André Wirsing