Großeinsatz für die Brandenburger Berufsfeuerwehr am Dienstag: Gegen 13 Uhr rasen fünf Einsatzfahrzeuge, begleitet von drei Polizeiautos und drei Rettungswagen in die Neustädtische Heidestraße.
Flammen schlagen aus dem Wohnzimmer einer Wohnung im ersten Obergeschoss im Haus Nummer 39. Kurz zuvor waren sämtliche Scheiben geborsten und lagen breit verstreut im Innenhof. Nachbarn berichten von einem gewaltigen Knall.
„Es könnte eine Verpuffung gewesen sein. Möglich aber auch, dass das Feuer schon eine Weile brannte, dann von irgendwo her Luft bekommen hat und durch das Anfachen den Druck auf die Scheiben so stark erhöht hat, dass sie rausflogen“, sagt Einsatzleiter Jan Lehnhardt.
Seine Männer haben zuerst von der Hofseite aus gelöscht, bis das Feuer so weit eingedämmt war, dass ihre Kollegen mit Atemschutz in die Wohnung vordringen und von innen weiter löschen konnten.
Eine riesige Rauchwollke stand über dem Haus. In der Wohnung wurde niemand angetroffen. Die Vermutung, dass in der Wohnung darüber sich noch eine oder mehrere Personen aufhalten könnten, bestätigte sich nicht. Die Retter hatten die Wohnung geöffnet. Es gab keine Verletzten. Feuerwehrleute und Polizisten suchten systematisch alle umliegenden Wohnungen ab, die durch das Feuer oder das Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen sein könnten.
„Der große Auflauf an Rettungskräften ist normal. Bei der Meldung ,Wohnungsbrand im Mehrfamilienhaus’ wird das volle Programm abgespult“, sagt Polizeisprecher Daniel Keip. Brandermittler der Polizei kämen wahrscheinlich am Mittwoch zum Einsatz.
Noch am späten Dienstagnachmittag soll die Wohnungsmieterin dem Vernehmen nach zur Polizei geladen worden sein. Dort sollte sie wohl sagen, was sie getan hatte, bevor sie mittags das Haus zum Erledigen von Besorgungen verlassen hat.
Von André Wirsing