Das war gut! Der Messbecher im Garten von Sabine Rudert ist gut gefüllt. Rund 16 Liter Regen auf den Quadratmeter sind in der Nacht zum Sonnabend über Brielow gefallen. Auch in der Stadt Brandenburg und den anderen Umlandgemeinden atmet die Natur auf. Zum Beispiel freuen sich die Trechwitzer in sozialen Netzwerken: „Wahnsinn, es regnet!“
Auch Damsdorf, Lehnin und andere Dörfer haben seit Wochen das erste Mal wieder Wasser von oben erlebt. Binnen Stunden atmete die Natur auf. Die Luft ist plötzlich rein von Staub und Blütenpollen. Das Teichwasser wurde über Nacht klar. Pflanzen richten sich auf. Die Blätter an den Bäumen haben es doppelt so eilig.
In Brielow machte Hobbygärtnerin Rudert mit einem Spatenstich die Probe aufs Exempel. In freien Lagen ist der Boden bis in eine Tiefe von zehn Zentimeter durchfeuchtet. Doch tiefer herrscht unverändert Trockenheit. Trotzdem schlägt jetzt die Stunde der Gärtner für die Aussaat von Radieschen, Salat und anderem Gemüse. Für die knochentrockenen Felder und Wälder war der Durchzug der nächtlichen Regenfront allerdings nur wie eine kurze Dusche. Das Niederschlagsdefizit bleibt unverändert hoch.
Von Frank Bürstenbinder