Kampf gegen den Müll: Brandenburger starten die erste Aufräumaktion auf dem Görden

Ein Leben im Müll ist für Carmen Staffa keine Option. Die Brandenburgerin steht an der Fahrradstation des Görden-Bahnhofs, entdeckt Plastikflaschen, Lampen, Bierdeckel und Papier. Gegen Dreck in der Natur: „Ich möchte keinen Dreck in der Natur und finde es erschreckend, wenn Menschen ihre Reste ohne Rücksicht in die Gegend werfen. Das gehört sich nicht. Es ist doch kein Problem, einen Müllsack mitzunehmen und so etwas schnell zu entsorgen. Brandenburg an der Havel hat so viele schöne Ecken und soll sauber bleiben. Dabei helfe ich gern und möchte meinen Beitrag leisten“, sagt die 55-Jährige. Mit 15 Helfern plant sie die erste Aufräumaktion auf dem Görden. Besucher der Tour treffen sich vor dem Penny-Markt am Veilchenweg. Hier planen sie ihre Routen, teilen sich in Gruppen auf, laufen in die Schubertstraße, Haydnstraße, in Richtung der Gördenbrücke und zum Mozartplatz. Mundschutz auf der Straße: Dort ist Janett Girbinger aufgewachsen. Die Brandenburgerin räumt auch im Stadtteil auf und hat sechs Jahre ihrer Kindheit auf dem Görden verbracht. „Am schönsten war damals die Kaufhalle auf dem Mozartplatz. Hier war ich stolz, wenn ich alleine einkaufen gehen durfte. Leider sieht es dort heute nicht mehr so sauber aus, gerade in der Nähe der Discounter liegt viel Dreck“, sagt die 37-Jährige. Sie und Carmen Staffa kritisieren, dass Passanten „ihre Mundschutzmasken und die Einweghandschuhe häufig im Einkaufswagen liegen lassen oder direkt auf die Straße“ werfen und hoffen auf Veränderungen. Wunsch nach Mülltonnen: Sekunden später hebt Carmen Staffa mit ihrer Greifzange einen Kleiderbügel, Socken und Pappe auf und legt sie in ihren Müllsack mit 60 Litern Fassungsvermögen. Nach zehn Minuten ist er zur Hälfte gefüllt, wenige Meter entfernt findet die Brandenburgerin auf den Gleisen noch mehr Abfälle. „Was fehlt sind aber weitere Abfallbehälter, am Bahnhof ist nur eine kleine Tonne. Ich hoffe, dass noch weitere folgen“, sagt Carmen Staffa. Pläne für neue Touren: Die Idee zur Aufräumaktion in verschiedenen Stadtteilen stammt von den Brandenburgern Mirko Mieland und Janett Girbinger. Nach einem Rundgang entlang der Wallpromenade, zwei Touren durch Hohenstücken und einem Lauf durch Brandenburg-Nord startet jetzt die Aktion auf dem Görden. „Als nächstes folgt der Quenz, weitere Projekte sind schon geplant. Nachdem wir aufgeräumt haben, treffen wir uns am Gördensee. Hier räumen wir aber später nochmal extra auf“, sagt Janett Girbinger. Sie und ihr Freund Mirko planen Aufräumaktionen in jedem Stadtteil und einen Aktionstag, an dem alle Brandenburger Müll entsorgen. „Jeder kann helfen, dass es der Natur etwas besser geht und die Stadt sauber halten“, sagt die Havelstädterin. Info: Die erste Aufräumaktion auf dem Görden startet Samstag, den 25. Juli um 16 Uhr. Besucher treffen sich vor dem Penny-Markt am Veilchenweg 2. Infos und Anmeldungen per Mail an mirko@sozialtrainer.de. Von André Großmann