Kleinbus kracht auf Laster: Zwei Tote auf A 2 vor Ziesar

Zwei Tote und ein Schwerverletzter – das ist die traurige Bilanz eines Verkehrsunfalls am späten Sonntagabend auf der A 2 zwischen Theeßen und Ziesar. Die Opfer gehörten zu den insgesamt fünf Insassen eines polnischen Kleinbusses, der ungebremst in das Heck eines Sattelzuges krachte. Drei Frauen auf der Rückbank des Transporters wurden von Ersthelfern geborgen. Was war passiert? Diesen 27. Dezember wird Familie Reinbart wohl nie vergessen. Die Reinbarts sind in ihrem Auto in Richtung Berlin unterwegs. Weil der rechte Fahrstreifen zwischen Theeßen und Ziesar an einer Baustelle gesperrt ist, wechselt vor ihnen ein Lkw die Spur. Doch offenbar übersieht dessen Fahrer einen von hinten heranrasenden Kleinbus. Dieser wird beim Zusammenprall mit dem Sattelzug regelrecht aufgerissen. Sofort eilen Christoph Reinbart und seine Frau, die eine medizinische Ausbildung besitzt, zum Unfallwrack und sichern die Unfallstelle ab. Gemeinsam mit anderen Helfern zieht das Ehepaar drei Frauen aus dem Kleinbus. Reinbarts Frau schaut dann nach Fahrer und Beifahrer, die schwer eingeklemmt sind. Für einen der beiden kommt jede Hilfe zu spät, er ist bereits tot. Den zweiten Mann betreut sie so lange, bis die Einsatzkräfte sie ablösen und den Schwerverletzten mit hydraulischen Geräten aus den Trümmern befreien. Doch auch er verstirbt später an seinen schweren Verletzungen. Bei aller Tragik bedankt sich Feuerwehr-Einsatzleiter Armin Mähnel aus dem Jerichower Land persönlich bei den beiden Ersthelfern: „Sie haben in dieser Situation alles richtig gemacht.“ Die Autobahn blieb für mehrere Stunden in Richtung Berlin gesperrt. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an. Zunächst waren auf Brandenburger Seite auch die Freiwilligen Feuerwehren Ziesar und Wenzlow alarmiert worden. Doch der ursprünglich gemeldete Einsatzort bestätigte sich nicht. Der Unfall ereignete sich noch vor der Landesgrenze in Sachsen-Anhalt. Von Julian Stähle und Frank Bürstenbinder