Kunstaktion: So malen Kinder bedrohte Tiere in der Johanniskirche

Die Zerstörung der Natur ist für Peter Hecht eine Bedrohung. Weil ihm der Artenschutz wichtig ist, startet der 59-Jährige eine Kunstaktion in der Johanniskirche und malt mit Kindern der Galerie Sonnensegel. Respekt für Tiere: „Ich habe hier Tiere auf dem Boden dargestellt. Die Besucher laufen durch die Kirche und wischen sie sonst mit ihren Füßen weg. Das ist ein Zeichen, so will ich zeigen, dass jeder Mensch respektvoller mit Tieren umgehen sollte. Lasst uns den Boden und die Erde wieder voll malen“, sagt der Künstler. Für die siebenjährige Martha beginnt mit der Veranstaltung ein neues Abenteuer, denn sie ist das erste Mal in der Johanniskirche, sieht sich um und staunt. „Hier ist alles so riesig, das ist toll. Wir haben viele Ideen, schnappen uns die Kreide und malen dann ein Zebra. Das geht schnell und macht Spaß. Mir ist es wichtig, dass es allen Tieren gut geht, besonders den Pferden“, sagt die junge Malerin. Ein Zebra in der Johanniskirche: Sie besucht den Kreativkurs in der Galerie Sonnensegel und gestaltet mit den Teilnehmern Damian, Ruby und Runa in zehn Minuten ein Zebra mit dem Namen „Streiferiner“. Kursleiterin Martina Stein betrachtet die Bilder und ist zufrieden. „Peter Hecht hat über viele Jahre versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen und jetzt hat es endlich geklappt. Die Halle in der Johanniskirche hat etwas Besonderes, das ist für Kinder einfach mal etwas anderes, hier zu malen“, sagt Martina Stein. Nachdem die Kinder ihr Zebra gemalt haben, fallen ihnen sofort andere bedrohte Tiere wie Elefanten und Giraffen ein, die sie auf dem Fußboden gestalten wollen. Die Kunstaktion findet im Rahmen der Ausstellung „Quelle des Lebens“ statt, bei der Peter Hecht das Verhältnis von Menschen zu Tieren als Kreide- und Glasmalerei zeigt, Zeichnungen und Plastiken aus Bronze, Hölzer, Steine, Keramik und Porzellan präsentiert. Die sieben Jahre alte Martha ist begeistert von dem Ort und hat plötzlich noch einen anderen Plan. „Ich stelle mir vor, wie viel Spaß es macht, hier auf einem Trampolin zu stehen und fast bis an die Decke zu hüpfen“, sagt sie und malt dann aber doch weiter. Info: Die Ausstellung „Quelle des Lebens“ läuft noch Freitag und Samstag von 11 bis 18 und Sonntag, den 30. August von 11 bis 16 Uhr in der Johanniskirche. Von André Großmann