Mit fünf Hammerschlägen die schlafende Freundin ermordet

Maximilian B. will nicht erkannt werden an diesem Donnerstag im Potsdamer Gerichtssaal. Der des Mordes angeklagte Brandenburger verdeckt sein Gesicht mit einem Aktenordner, als er in Handschellen in den Saal geführt wird. Er ändert seine Schutzhaltung nicht, bis Theodor Horstkötter als Vorsitzender Richter des Schwurgerichts das Strafverfahren gegen ihn eröffnet und die Fotografen verschwinden. Blasser junger Mann mit Dreitagebart: Maximilian B. ist ein großer, blasser Mann mit Dreitagebart. Auch seine Kleidung ist unauffällig: Graues Hemd, graue Jacke. Mitarbeiter der Gerichtspsychiatrie begleiten und bewachen ihn während der Gerichtsverhandlung. Der 24 Jahre alte Mann, der seit seiner Festnahme am 6. August hinter den Gittern des Brandenburger Maßregelvollzugs lebt, hat ein schreckliches Verbrechen gestanden. Verminderte Schuldfähigkeit: In der Nacht zum 3. August 2019 hat er nach den Worten des Staatsanwaltes seine zwei Jahre ältere Freundin in der gemeinsamen Wohnung in der Tismarstraße in der Brandenburger Neustadt ermordet. Im Zustand verminderter Schuldfähigkeit, wie Staatsanwalt Knut Kreschel im Gerichtssaal vorträgt. Den Vorabend des mutmaßlichen Mordes verbringt der gebürtige Rathenower mit seiner Freundin Jasmin G. in ihrer Brandenburger Wohnung. Beide konsumieren an dem Freitagabend Cannabis, rauchen mehrere Joints. Jasmin G. wird müde. Sie legt sich irgendwann in der Nacht auf die Wohnzimmercouch, um zu schlafen. Die letzte Nachricht von ihrem Handy schickt sie laut Staatsanwalt um 0.50 Uhr los. Erst Cannabis, dann LSD: Maximilian B. bleibt wach und nimmt LSD – eine Droge, die die Sinneswahrnehmungen und das psychische Empfinden erheblich verändert. Im LSD-Rausch sei seine Hemmung nahezu vollständig aufgehoben gewesen, erklärt der Staatsanwalt. In der Zeit zwischen 1 und und 5.40 Uhr in der Samstagnacht holt der 24-Jährige einen Hammer der Marke Normex aus der Küche. Er nimmt ihn in beide Hände, holt aus und schlägt damit fünfmal auf den Kopf seiner schlafenden Freundin. Hammerschläge wirken tödlich: Die Schläge zertrümmern den Schädel des Opfers. Die Verletzungen sind tödlich. Doch der Brandenburger hört noch ein leises Stöhnen. Er holt ein Messer aus der Küche, bedeckt den Körper der jungen Frau mit mehreren Decken und sticht ihr in Hals. Danach soll der Angeklagte den Leichnam entkleidet und sich an der toten Frau vergangen haben. Leichnam verschnürt: Schließlich verschnürt der Täter sein Opfer mit Teppich, Laken und einem Handtuch, berichtet der Staatsanwalt weiter. Dann verlässt er die Wohnung. Der Leichnam wird erst zwei Tage später von – inzwischen besorgten – Verwandten entdeckt. Weitere zwei Tage später nimmt die Polizei den Verdächtigen in Berlin fest. Zum Prozessauftakt hat nur der Staatsanwalt das Wort. Mit seiner Einschätzung, dass Maximilian B. zur Tatzeit vermindert schuldfähig gewesen ist, stützt er sich auf das psychiatrische Gutachten des Sachverständigen Matthias Lammel. Maximilian B. will sich zur Tat äußern: Maximilian B. wird vertreten von Rechtsanwalt Thomas Arndt, einem erfahrenen Strafverteidiger aus Brielow. Der Angeklagte bestätigt dem Schwurgericht, dass er sich am nächsten Prozesstag am 10. Februar zu den Vorwürfen äußern werde. Der Brandenburger hat bereits bei der Polizei ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er ist gleichwohl nicht verpflichtet, vor Gericht eine Aussage zu machen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden auch die nächsten Angehörigen des Opfers als Zeugen gehört. Sie treten in dem Strafprozess als Nebenkläger auf. Nach dem derzeitigen Terminplan will die 1. Große Strafkammer am 2. April das Urteil sprechen. Mehr zu dem Gewaltverbrechen: Partner der getöteten jungen Frau festgenommen Junge Frau getötet: Verdächtiger Lebenspartner in der Gerichtspsychiatrie Freundin erschlagen: Maximilian B. gesteht Gewalttat Junge Brandenburgerin ermordet: Prozess gegen den Lebenspartner Von Jürgen Lauterbach

Prozessauftakt - Mit fünf Hammerschlägen die schlafende Freundin ermordet