Es ist zum verzweifeln, die Kanuten in Kirchmöser wissen gar nicht mehr wohin mit ihrer Wut und ihrem Frust. Denn schon wieder sind Diebe in die Halle des Kanuvereins eingebrochen und haben wertvolle Motoren gestohlen. Der Trainingsbetrieb ist damit lahm gelegt. Das Schlimmste: Der letzte Einbruch und Motorendiebstahl liegt erst knapp ein halbes Jahr zurück. Spender hatten den Kanuten wieder auf die Beine geholfen.
Am Mittwoch hat Matthias Nitsche, Kanu-Abteilungsleiter des ESV Kirchmöser, die Tür der Halle auf dem Vereinsgelände in der Uferstraße 9a gut verschlossen. er ist besonders vorsichtig geworden nach dem letzten Diebstahl am 17. Oktober 2017, als Fremde schon einmal ins Bootshaus eingebrochen sind und drei Motoren erbeutet haben.
Dieser Horror ist an diesem Freitag zurückgekehrt. Gegen 15 Uhr sieht Nitsche, dass das Hallentor erneut aufgebrochen ist. Seine schlimmste Befürchtung wird wahr. Alle vier Motoren sind verschwunden. Die beiden neuen im Wert von etwa 8000 Euro ebenso wie die beiden anderen, deren wert der Abteilungsleiter auf 6000 Euro schätzt.
Die Einbrecher haben zwei einfach vom Ständer genommen und die anderen beiden von den Trainerboten abmontiert. Der Zaun ist diesmal nicht beschädigt. Die Täter müssen ihre Beute darüber hinweg gehoben haben.
Spenden hatten der kauf der neuen Motoren ermöglicht
Der Kanu-Chef des ESV informiert sogleich die Polizei, die auch umgehend anrückt und den Tatort aufnimmt. Der neuerliche Diebstahl ist ein Desaster. Die Saison soll beginnen, und kein Motorboot steht zur Verfügung für die rund 70 Mitglieder. Doch das ist nicht alles.
Die Kanuten haben nach dem Einbruch im vergangenen Oktober einen Spendenaufruf gestartet, der nicht ungehört blieb. Nur deshalb konnten die Wassersportler neue Motoren anschaffen und optimistisch in die neue Saison blicken. Nun steht der Verein vor der Frage, wie er die Misere den 25 Kindern und Jugendlichen erklären soll.
Einer der gestohlenen Motoren ist noch gar nicht auf dem Wasser gewesen, der andere gerade mal für sechs Kilometer am Mittwoch.
Matthias Nitsche vermutet, dass die Motordiebe am Donnerstag ihr Unwesen auf dem Vereinsgelände getrieben haben. Wer etwas gesehen hat oder weiß, sollte sich an die Brandenburger Polizei wenden, Telefon 0 33 81 / 56 00.
Von Jürgen Lauterbach