Selbsthilfe, Diebstahl und tolle Tipps für Brandenburg an der Havel

Ist Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) in der Vorweihnachtszeit sehr milde gestimmt oder einfach nur genervt vom Jammern seiner Ortsvorsteher? Als Carsten Eichmüller aus Kirchmöser die Löcher und Buckel in der Buswendeschleife zwischen Froschallee und Bahnhofstraße beklagte, bot der Rathauschef an, mit einem übriggebliebenen Sack Zement anzurücken und die Löcher selbst zu flicken. Auch für Hartmut Klingsporn aus Mahlenzien, der eine Minibrücke im schlechten Zustand wähnt, habe er eine Büchse Hammerite in Grau übrig, damit könne er das Geländer streichen. Was er wohl wirklich sagen wollte: Nicht jede Kleinigkeit ist ein Fall für den Oberbürgermeister. Manchmal ist einfach nur ein bisschen Selbsthilfe vonnöten, notfalls müsse man den Subbotnik in den Ortsteilen wiederaufleben lassen. Zur Selbsthilfe greifen würde auch Bürgermeister Michael Müller (parteilos) gern, geht aber nicht. Er informierte den Stadtentwicklungsausschuss über den Umstand, dass Stadtplanerin Andrea Kutzop im neuen Jahr Brandenburg an der Havel verlassen werde und damit auch viel Wissen um die Havelstadt mitnehme, das verloren gehe: „Am liebsten würde ich einen USB-Stick an sie halten und ihre ganzen Erfahrungen darauf abspeichern.“ Der Personal Trainer Vincent Jäger macht den Brandenburgern nicht nur sportlich etwas vor. Auf seiner Facebook-Seite hat er nun einen originellen Post abgesetzt. In Form eines Kassenbons hat er sechs Möglichkeiten aufgelistet, die nichts kosten, aber dennoch kleine und mittelständische Unternehmen unterstützen: „Schreibe eine positive Rezension, erzähle Freunden und Familie davon, folge ihnen auf sozialen Netzwerken, reagiere auf ihre Posts, erwähne sie auf deinen Profilen, trage dich für ihre Newsletter ein. Gesamt 0,00 Euro.“ So einfach. Von André Wirsing