Trotz Corona: Arbeitslosigkeit in Brandenburg/Havel niedrig wie nie

Gegen die Tendenzen in Deutschland und im Land Brandenburg dauert die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt in Brandenburg an der Havel im gerade beendeten November an. Das teilt Petra Kaden mit, Leiterin der Arbeitsagentur in der Kirchhofstraße. Mit einer Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent erreicht Brandenburg an der Havel sogar den niedrigsten Stand seit der Wendezeit. Diese Quote ist im Vergleich zum Oktober um 0,3 Prozent gesunken und liegt auch um 0,2 Prozent niedriger als vor einem Jahr, also vor der Coronakrise. Von den 2789 im November arbeitslos gemeldeten Bürgern der Stadt waren 1648 Männer. Kurzarbeit nimmt wieder zu: Allerdings haben die Anzeigen von Kurzarbeit im November erstmals seit mehreren Monaten wieder zugenommen. Für 559 Arbeitnehmer haben Unternehmen der Arbeitsagentur Kurzarbeit angezeigt. Im Oktober galt das nur für 61 Menschen in Brandenburg an der Havel. Positiv vermerkt die Brandenburger Agenturleiterin, dass sich der Anteil der Menschen, die sich aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos melden, sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Jahresvergleich verringert hat. Meldeten sich im November vor einem Jahr 152 Menschen aus der Beschäftigung heraus arbeitslos, waren es im November 2020 trotz Corona nur noch 133. Viele wechseln in Beschäftigung: Über die Hälfte der 248 Menschen, die sich im aktuellen Monat aus der Arbeitslosigkeit abmeldeten, haben den Angaben zufolge eine Beschäftigung aufgenommen, 56 mündeten in ein Ausbildungsverhältnis oder eine Qualifizierung. Im November wurden der Agentur 151 Stellen gemeldet, damit stieg die Zahl der seit Jahresbeginn 2020 gemeldeten Stellen auf insgesamt 1446. Insbesondere in den Bereichen der Verwaltung (im öffentlichen, aber auch im gewerblichen Bereich), im Dienstleistungssektor (Reinigung) und im Pflegebereich werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Weniger Hartz-IV-Haushalte: „Das vierte Mal in Folge sei die Arbeitslosigkeit in der Stadt gesunken, teilt auch Jobcenter-Geschäftsführer Michael Glaser mit. „Deutliche Auswirkungen der Corona-Pandemie sind aktuell nicht spürbar“, so seine Worte. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften mit Hartz-IV-Bezügen ist in Brandenburg an der Havel das sechste Mal in Folge gesunken. Sie beträgt in diesem Monat 4416. Das sind 70 weniger als im Oktober und 328 weniger als ein Jahr zuvor. Neues Ausbildungsjahr: Das neue, im Oktober begonnene Ausbildungsjahr zeigt sich von den Auswirkungen der Covid19-Pandemie ebenso wenig beeindruckt, heißt es. Interessierte Jugendliche können sich in der Jugendberufsagentur Brandenburg zu verschiedenen freien Ausbildungsplätzen als Elektroniker/in (Energie- und Gebäudetechnik), Anlagenmechaniker/in (Heizung Sanitär), Industriemechaniker/in, Mechatroniker/in oder Tiefbauer/in, Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel/Einzelhandel oder Fachkraft im Lager-/Logistikbereich informieren und beraten lassen. Die Berufsberatung in der Jugendberufsagentur ist von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr unter der kostenfreien Hotline-Nummer 03 31 / 8 80 50 00 zu erreichen. Von Jürgen Lauterbach