Vegetarisch kochen: Brandenburgerin startet auf Instagram durch

Die Krebserkrankung eines Familienmitglieds verändert 2012 das Leben von Yalda Mir. Seitdem ernährt sich die Brandenburgerin vegetarisch. Heute kocht sie, fotografiert und zeigt ihre Gerichte auf Instagram. Gesunde Ernährung: „Ich habe recherchiert, wie man sein Leben dauerhaft verbessert und länger lebt. Bei der Suche bin ich häufiger auf den Begriff der basischen Ernährung gestoßen. Nach und nach habe ich deshalb auf Fleisch verzichtet, meiner Gesundheit und der Umwelt zur Liebe“, sagt die 28-Jährige. Damals läuft sie auf der Suche nach Spitzwegerich, Schafgarbe und frischem Löwenzahn durch den Gördenwald. Yalda Mir ist erfolgreich, kombiniert ihren Fund mit Obst und Gemüse und hat ein Erlebnis, das sie bis heute beeindruckt. Neue Energie: „Durch die fleischlose Ernährung erlebe ich einen unglaublichen Energiekick. Gefühlt war ich als Schülerin zu 80 Prozent der Zeit müde. Und das lag nicht an den Lehrern. Mit der vegetarischen Ernährung kam der Entdeckungsgeist für neue, bunte und internationale Gerichte“, sagt die Hobbyköchin. Sie experimentiert, zeigt auf ihrem Profil eine vegane Kidneylette mit russischem Kartoffelsalat, Porridge mit Bananen, Kiwi, Apfel, Zimt und eine Gemüse-Pilz-Pfanne. Der Name ihrer Seite „yalvita_“ ist eine Mischung aus dem Vornamen Yalda und dem Wort Vitalität. „Sie bedeutet mir viel, weil ich genau weiß, wie wichtig es ist, sich gesund zu fühlen und vital durch das Leben zu gehen“, kommentiert die Brandenburgerin. Tipp fürs Kochen: Doch was empfiehlt sie Neulingen, die erstmals vegetarisch kochen? „Die ersten Zubereitungsversuche starten oft mit Pasta. Hier würde ich mit unterschiedlichen Arten von vegetarischer Bolognese beginnen, bei denen das Fleisch mit Tofu, Linsen oder Nüsse ersetzt werden kann“, sagt Yalda Mir. Yalda Mir empfiehlt Lagman, eine zentralasiatische Nudelsuppe aus Usbekistan. Dafür braucht sie ein Stück Rettich oder ein Bund Radieschen, zwei rote Paprika, eine große Zwiebel, und 200 Gramm Prinzessbohnen. Zusätzlich benötigt sie zwei bis drei Stangen Sellerie, drei Knoblauchzehen, drei bis vier Tomaten, ein Esslöffel Tomatenmark, zwei Lorbeerblätter, pflanzliches Öl, Salz, Pfeffer, Chili, ein Bund Petersilie oder Koriander, Udonnudeeln oder Spaghetti. Doch wie gelingt die Zubereitung? Zunächst schneidet sie Zwiebeln und Knoblauch in feine Würfel und brät sie goldbraun an. Rettich, Radieschen, Paprika, Bohnen und Tomaten schneidet sie in Würfel und lässt alle Zutaten bei mittlerer Hitze zehn Minuten lang köcheln. Anschließend gibt sie das Tomatenmark, Petersilie, Knoblauch, Chili, Salz, Pfeffer und 700 Milliliter Wasser dazu. Das Ragout kocht so lange, bis alle Zutaten gar sind. Die Nudeln kochen in einem separaten Topf. Die Idee zur Instagramseite kommt ihr im April 2019, als sie für eine Grillparty Hummus und einen Gemüsedipp zubereitet. „Ich dachte mir: Komm, erstelle die Seite und teile die Rezepte mit den Leuten. Ich bin eher der schnelle, pragmatische Koch der ungern auf frisches und gutes Essen verzichtet“, sagt die Wirtschaftsjuristin. Sie möchte anderen Menschen eine Inspiration sein, hofft, dass alle Personen im Umfeld gesund bleiben und dass Follower über ihre Ernährung nachdenken. „Viele junge Menschen um mich herum führten ein hedonistisches Leben, Hauptsache schnell, bunt und viele Reize. Ich hoffe sehr, dass Werte wie Loyalität, Familie und Entschleunigung ihre Renaissance erfahren“, sagt Yalda Mir. Pläne für ein Kochbuch: Mit der Instagram-Seite teilt sie ihre Leidenschaft für vegetarische Ernährung. Sie kann sich einen Youtube-Kanal für ihre Gerichte vorstellen und hat noch eine Idee. „Ein Kochbuch ist ein realistisches Ziel, denn mein Vater Hamid Mir ist IHK-Koch und ich weiß genau, dass er seine Rezepte gern niedergeschrieben haben wollen würde. Ich habe das Gefühl, es wird Zeit, dass ich mich drum kümmere“, sagt sie und kocht ihr Lieblingsgericht, die Russische Rote-Bete-Suppe: Borschtsch. Von André Großmann