Die Stadt Brandenburg scheint sich als eine geschlossene Gesellschaft zu verstehen. Alles dicht im Rathaus. Diesen Eindruck muss unweigerlich gewinnen, wer in diesen Tagen die offizielle Webseite der Stadtverwaltung öffnet.
Seit Freitag schon ein trauriges Bild. Denn der geneigte Nutzer und die ebenso geneigte Leserin laufen statt in offene Arme gegen lauter geschlossene Türen. Von acht Top-Nachrichten der Titelseite verheißen fünf, dass man sich in der Osterwoche besser fernhalten sollte.
Der Reihe nach: 1. Ausländerbehörde am 27. März geschlossen. 2. Standesamt geschlossen. 3. Vorzeitige Schließung der Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde am 29. März. 4. Eingeschränkte Sprechzeiten in der Straßenverkehrsbehörde. 5. Sozialamt am 09. und 10. April 2018 geschlossen.
Optisch in Szene gesetzt wird Schellers kleine Schlüsselsonate in Schließ-Moll von einer Frauenhand, welche die Klinke der geschlossenen Tür freundlich, aber bestimmt umschließt.
Diese Servicewüste an der Havel wird lediglich benetzt von einer Positiv-Nachricht zum Stadtmuseum im Frey-Haus. Ein Hoffnungsschimmer. Das Haus hat über die Osterfeiertage tatsächlich geöffnet.
Von Jügrn Lauterbach