Wehr am Neujahrsgraben in Brandenburg an der Havel muss neu gebaut werden

Es hat nun fast 60 Jahre auf dem Buckel und muss faktisch neu gebaut werden: Das Wehr im Neujahrsgraben nahe der Potsdamer Straße zwischen Alter Potsdamer Landstraße und Esso-Tankstelle. Verbindung zum Jakobsgraben: Der 5800 Meter lange Neujahrsgraben verbindet die Havel mit dem Starbruch bei Wust führt zum Schöpfweg Hoher Steg und zum Jakobsgraben. Es gibt Verbindungen zum Bruchgraben und zum Großen Stechgraben und natürlich zum Pumpergraben. Beliebt bei Anglern: Das Gewässer gilt als sehr beliebt bei Anglern – unter anderem Aal, Barsch, Brachse, Güster, Hecht, Karausche, Karpfen, Rotfeder oder Schlei sind hier zu holen. Auf einer Liste „hochwassergeneigter Gewässer“ des Umweltministeriums wird der Neujahrsgraben geführt. Platten schließen nicht mehr: „Das Bauwerk stammt aus den 1960er-Jahren, es hat eigentlich eine Hochwasserschutzfunktion. Doch es ist ziemlich marode, es schließt auch gar nicht mehr richtig“, sagt Kathleen Garz, sie verantwortet die Fachgruppe Wasser in der Stadtverwaltung. Es ist ein so genanntes Plattenwehr mit Ober- und Unterschütz, das Öffnen und Schließen erfolgt manuell mit Kurbeln. Eine Fernsteuerung oder Fernwartung gibt es nicht. Derzeit schließt es nicht mehr komplett. Eigentlich sollte es gerade komplett geschlossen sein, doch es fließt immer noch Wasser ab. Ein teurer Spaß: Bis vor einigen Jahren war das Wehr noch in Obhut des Wasser- und Bodenverbandes, mehr als ein paar Anstriche habe dieser aber nicht leisten können. Obwohl es ein relativ kleines Bauwerk mit einer von Umweltexperten geschätzten Durchflussmenge von einem Kubikmeter pro Sekunde, ist das Vorhaben nicht ganz billig. Gebaut wird 2022: Im Haushalt sind für die Sanierung 534.500 Euro veranschlagt, davon sind 521.100 Euro Fördermittel, die fehlenden 13.400 Euro für Planungsleistungen muss die Stadt aufbringen. „Es gab ja schon einmal eine Vorplanung vom Verband, jetzt brauchen wir noch eine Ausführungs- und Genehmigungsplanung“, sagt Kathleen Garz. Der Papierkram soll in diesem Jahr erledigt werden, gebaut wird 2022. Ausgeschrieben ist neben der Rekonstruktion des Wehres auch das Einbringen von zwei Sohlschwellen in Nebengräben. Die Schwellen sollen verhindern, dass die Gräben komplett leer laufen. Von André Wirsing