Wohnen statt Museum: Das Museum im Stadtbad von BRandenburg Havel ist tot

„Das Museum kommt nicht ins Stadtbad“, bestätigte am Dienstagabend Florian Grotmann Informationen der MAZ. Damit zerschlagen sich jahrelange Pläne der Stadt, mit dem Heimatmuseum und der Musikschule in das Bauhaus-Ensemble am Messelplatz zu ziehen. Noch in der Vorwoche hatte die MAZ über ein Gespräch mit dem Beigeordneten Wolfgang Erlebach geschrieben, der den neuen Zeitplan für den Neubau eines Depots und den Umbau des Stadtbades zum Museum vorstellte. Wohnungen im Denkmal: Wie Grotmann sagt, habe er sich entschieden, das alte Stadtbad doch zu Wohnungen aus- und umzubauen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, ist aber in einem schlimmen Zustand. Deshalb hatte der Denkmalschutz vor Jahren bereits signalisiert, man werde einem Investor weit entgegen kommen, wenn dieser die äußere Hülle des Bades unangetastet lasse. Letztlich kehrt Grotmann mit der Idee, Wohnungen zu bauen, zu seinen ursprünglichen Plänen zurück. Die Stadt hatte im März 2016 das leer stehende Bad für 250 000 Euro an ihn verkauft, weil er dort Wohnraum schaffen wollte. Die Idee, mit dem Museum aus der Ritterstraße an den Messselplatz zu ziehen, entstand erst später und war nicht unumstritten. Schließlich hätte die Stadt ja das auch selbst machen können, statt ihr vormals eigenes Gebäude dann für Jahrzehnte anzumieten. Noch keine Details: Grotmann ist auch der Projektentwickler für das Schillerquartier direkt hinter dem Stadtbad. Dort entstehen derzeit am Stadtkanal Dutzende Eigentumswohnungen, die der Investor zügig verkauft. Mit dem Stadtbad wird das Wohnensemble dann abgerundet. Über Details wollte Grotmann noch nicht reden. Ebenso wenig über die Pläne, die der erfolgreiche Planer und Projektentwickler gleichwohl hat, um die Museumsidee nicht völlig versanden zu lassen. Grotmann gehört nämlich auch das große Straßenbahndepot gegenüber des Bauhaus-Ensembles in der Bauhofstraße sowie das alte E-Werk daneben. Tolle Pläne für das Depot: Dass das Depot ein idealer Platz für ein Museum sein könnte, hatten bereits die Pläne des Brandenburger Architekten Achim Krekeler 2017 gezeigt. Am Dienstag traf sich Grotmann mit OB Steffen Scheller und dem Beigeordneten Erlebach, um beide im Groben über seine Pläne für das Stadtbad und einen möglichen Kreativstandort auf der gegenüberliegenden Seite zu informieren. „Wir haben tolle Pläne für das Gelände und wollen das aus einem Guss entwickeln“, verriet Grotmann dann doch. Da allerdings viele Entscheidungen ausstünden und Verhandlungen laufen, bat sich Grotmann noch „ein paar Wochen Zeit“ aus. Gespräche mit dem OB: Dann werde er seine Pläne für die Halbinsel vorstellen, von denen er hoffe, dass „wir damit ganz viele Menschen mitnehmen werden und daraus einen wunderbaren Ort machen.“ 2017 hatte die Stadt die Ausschreibung zu einem neuen Standort für Museum, Depot und Kunsthalle veröffentlicht. Bewerbungen reichten nur Grotmann mit dem Stadtbad und Jansen mit dem Straßenbahndepot ein. Grotmann bekam den Zuschlag. Jansen verkaufte später das Depot an Grotmann. Von Benno Rougk

Brandenburg an der Havel - Das Museum im Stadtbad ist tot