Corona in Dahme-Spreewald: Unternehmer spenden tausende Schutzanzüge

Selbst in der Krise kann sich Dahme-Spreewald auf seine Wirtschaft verlassen. Weil medizinische Schutzkleidung für Coronatests im Landkreis knapp wurde und auch nur zu extrem hohen Preisen gehandelt wird, hatte die Kreisverwaltung Unternehmen angefragt, ob sie vorhandene Schutzkleidung zur Verfügung stellen können. Daraufhin hätten sich zahlreiche Unternehmen gemeldet, darunter Bäcker, Gastronomen, Lebensmittelhersteller, Konservenfabrikanten und Tourismusanbieter, heißt es aus der Kreisverwaltung. Sie spendeten tausende Overalls, Kittel, Handschuhe, Mundschutzmasken, Desinfektionsmittel, Hauben und Handtücher. Die Unternehmen hatten die Schutzkleidung am Lager, weil sie diese selbst zuweilen aus Hygienegründen brauchen. Aber alles, was entbehrlich war, wurde nun für das medizinische Personal gespendet. „Wir sind absolut überwältigt von der großen Solidarität auf sämtlichen Ebenen in diesen turbulenten Tagen“, sagte Amtstierärztin Jana Guth, die die Idee zu der Abfrage hatte. Zwei Abstrichzentren werden geschlossen: Das trägt nun auch dazu bei, dass der Landkreis einige seiner Corona-Angebote etwas zurückfahren kann. So werden zwei der drei Abstrichzentren im Landkreis wieder geschlossen. Geöffnet bleibt nur das Zentrum am Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen. Denn eigentlich sind Hausärzte für den Corona-Test zuständig. Die Krankenhäuser waren eingesprungen, weil bislang kaum eine Praxis entsprechend ausgerüstet war. In Lübben und Luckau haben sich inzwischen aber vier Praxen gefunden, die die Fiebersprechstunden und die dazugehörigen Tests anbieten – und die nun auch mit der nötigen Schutzkleidung ausgestattet werden können. Damit wäre der Bedarf im Süden des Landkreises abgedeckt, heißt es. Im Norden ist der Bedarf allerdings größer und es gibt mit dem Gesundheitszentrum in Wildau bisher auch nur eine weitere Anlaufstelle für Corona-Verdachtsfälle. Bürgertelefon nur noch bis 16 Uhr erreichbar: Zudem verkürzt der Landkreis auch die Laufzeit seines Bürgertelefons. Das ist ab sofort nur noch bis 16 Uhr erreichbar. Grund dafür ist keineswegs eine generelle Entspannung. Im Gegenteil. Allein von Freitag auf Sonntag hat sich die Zahl der nachweislich Corona-Infizierten im Landkreis von 50 auf 70 erhöht. Dass am Montag keine neuen Fälle bekannt wurden, liegt wohl vor allem daran, dass die Labore am Sonntag nicht gearbeitet haben. Im Fall des Bürgertelefons, wo im vergangenen Monat rund 3000 Anrufe entgegengenommen wurden, gebe es aber am späten Nachmittag kaum noch Nachfrage, heißt es. Lesen Sie auch: Corona-Test: Kaum noch Schutzkleidung in den Arztpraxen Das sind die Testzentren in Brandenburg So sind Kliniken auf das Coronavirus vorbereitet Von Oliver Fischer

Corona in Dahme-Spreewald - Unternehmer spenden tausende Schutzanzüge für Ärzte