Corona in Dahme-Spreewald: Zahl Covid-19-Patienten steigt auf 70 erste Patienten gelten als genesen

Während immer mehr Corona-Infektionsfälle in Dahme-Spreewald bekannt werden, hat das Gesundheitsamt nun auch erstmals Informationen zum Heilungsprozess der Betroffenen veröffentlicht. Zwei Erkrankte haben demnach ihre Corona-Infektion inzwischen überstanden und gelten als geheilt. Die Gesamtzahl der Infizierten hat sich zum Sonnabend aber noch einmal deutlich erhöht. Inzwischen sind 70 Personen im Landkreis nachweislich mit dem Virus infiziert. Der Landkreis gehört damit zu den am stärksten betroffenen Kreisen in Brandenburg. Vier Personen werden stationär im Krankenhaus behandelt. Allein 22 der Infizierten kommen aus Königs Wusterhausen. Drei neue Fälle wurden überdies in Mittenwalde bekannt, wo jetzt sieben Einwohner mit dem Virus infiziert sind. In Zeuthen sind aktuell elf Fälle, in Lübben zehn, in Schönefeld sechs, in Wildau vier, in Heidesee und im Amt Schenkenländchen drei, im Amt Unterspreewald zwei, in Eichwalde und in der Gemeinde Heideblick jeweils ein Fall bekannt. 134 Ergebnisse stehen noch aus: Die Nachweise hängen allerdings der tatsächlichen Entwicklung etwas hinterher, weil die Labore derzeit voll ausgelastet sind und deshalb die Bearbeitung der Tests mehrere Tage in Anspruch nimmt. Wer sich in Königs Wusterhausen testen lässt, muss durchschnittlich fünf Tage auf sein Ergebnis warten. Das führt dazu, dass aktuell noch 134 Ergebnisse ausstehen. In den drei Krankenhäusern des Landkreises tut man aber derzeit das Möglichste, um alle begründeten Verdachtsfälle abzuarbeiten. Seit eineinhalb Wochen sind die Abstrichzentren jeweils für zwei Stunden pro Tag geöffnet. Die Zeiten entsprechen dem mutmaßlichen Bedarf, sagt Benno Bretag, Chefarzt der Notaufnahme im Königs Wusterhausener Achenbach-Klinikum. In diesen zwei Stunden können bis zu 35 Personen getestet werden. In der Praxis habe sich diese Zeitspanne bisher bewährt. Ohne Symptome bringt der Test nichts: Aktuell kommen im gesamten Landkreis täglich 50 bis 60 Verdachtsfälle hinzu. Nach wie vor werde aber nicht von jedem ein Abstrich genommen, sagt Bretag. „Entscheidend ist, die Patienten zu identifizieren, bei denen ein Test sinnvoll ist.“ Dabei halte man sich an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Wer keine Symptome habe, bei dem bringe ein Test nichts. Denn die Viren lassen sich laut Bretag nur bei ausgeprägter Symptomatik wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Atemnot aus einem Rachen-Nasen-Abstrich nachweisen. Corona bedeutet auch für das Krankenhaus eine Ausnahmesituation. In den zwei täglichen Teststunden bilden sich vor dem Eingang Schlangen, der Besuchsverkehr ist ansonsten stark eingeschränkt, die Cafeterien sind geschlossen. Grundsätzlich arbeite die Klinik aber wie sonst auch, sagt Bretag. „Wir behandeln alle Patienten, die einer dringenden Notfallbehandlung bedürfen, im üblichen Umfang.“ Gleichzeitig bereite man sich aber auch darauf vor, dass in den nächsten Wochen und Monaten mehr und vor allem schwerere Fälle behandelt werden müssen. Deshalb werden aktuell Isolierstationen eingerichtet. Außerdem werde das Personal gezielt für den Umgang mit Beatmungspatienten geschult. Katastrophenschutz besorgt 1000 Liter Ethanol: Eine Schwachstelle sind fehlende Schutzkleidung und Desinfektionsmittel. In der vorigen Wochen hat deshalb schon der Katastrophenschutz des Landkreises 1000 Liter Ethanol aus der Zuckerfabrik Anklam in Mecklenburg-Vorpommern geholt, damit die Krankenhäuser daraus selbst Desinfektionsmittel herstellen können. Dahme-Spreewalds Landrat Stephan Loge (SPD) hat sich am Sonnabend erstmals in einer Videobotschaft an die Einwohner gewandt, und sie eindringlich gebeten, wenn möglich zu Hause zu bleiben. Dem schließt sich auch Chefarzt Bretag an. Zudem bittet der Patienten mit Erkältungssymptomen, nicht gleich in die Notaufnahme zu kommen, sondern sich an den Hausarzt zu wenden. Lesen Sie auch: Touristenverbot wegen Corona: Landkreis Dahme-Spreewald will Wochenende noch abwarten Kleingärter warnen vor Gartenverbot Die wichtigsten Corona-Infos für Dahme-Spreewald Von Oliver Fischer

Corona in Dahme-Spreewald - Zahl der Infizierten steigt auf 70 – Zwei Patienten gelten als genesen