Dahme-Spreewald: Stefan Wichary wird Nachfolger von Carsten Saß als Beigeordneter

Der Landkreis Dahme-Spreewald hat einen neuen Beigeordneten und Sozialdezernenten. Stefan Wichary ist am Mittwochabend im Kreistag mit großer Mehrheit zum Nachfolger von Carsten Saß gewählt worden. Wichary wird damit das Dezernat für Soziales, Gesundheit, Jugend und Kultur übernehmen. Die Neubesetzung war nötig geworden, weil Wicharys Vorgänger, Carsten Saß, zum Ende vorigen Jahres ausgeschieden war. Saß stand aus persönlichen Gründen für eine weitere Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung. Landrat Stephan Loge (SPD) hatte im Dezember in diesem Zusammenhang eine Niederlage einstecken müssen. Er hatte seinen ersten Wunschkandidaten, Thomas Drescher, ins Rennen geschickt. Der Kreistag ließ Drescher allerdings durchfallen. Damit lastete nun beim zweiten Versuch ein hoher Druck auf dem Kreistag, dem Landrat, aber auch auf dem Kandidaten. Eines der drängendsten Personalprobleme gelöst: Mit der Wahl Wicharys, der aktuell noch Erster Beigeordneter in der Stadtverwaltung Fürstenwalde ist, wird nun eines der drängendsten Personalprobleme in der Kreisverwaltung gelöst. Denn das Gesundheitsdezernat, zu dem auch das Gesundheitsamt gehört, ist in der Pandemie von zentraler Wichtigkeit. Seit Anfang Januar wurde es lediglich kommissarisch von Harald Lehmann geleitet. Ab jetzt ist es für acht Jahre wieder in festen Händen. In seiner Vorstellung ging Wichary noch einmal auf seinen Werdegang und seine Motivation zur Bewerbung ein. Der 41 Jahre alter Vater von fünf Kindern ist studierter Jurist, spezialisiert auf Verwaltungsrecht. Er arbeitete in der Bundesfinanzverwaltung, später im Zollamt, dann im Bundesministerium für Finanzen. Führungspositionen hat er mehrere in seiner Vita. Auch seine aktuelle Stelle im Fürstenwalder Rathaus ist eine solche: Wichary leitet dort das Dezernat für öffentliche Ordnung und das Dezernat für Soziales. Einige Bereiche, die auch in der Kreisverwaltung in seinen Verantwortungsbereich gehören werden, hat er dort bereits abgedeckt. Die einzige offene Flanke war der Gesundheitsbereich, denn in Städten und Gemeinden gibt es keine Gesundheitsämter. Wichary wechselt im März: Dennoch schien Wichary die Kreistagsmitglieder überzeugt zu haben. Nachfragen gab es nach der Vorstellung jedenfalls keine. Eine breite Zustimmung zeichnete sich auch schon vor der Abstimmung ab, als der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Benjamin Kaiser, aufgrund positiver Signale aus anderen Fraktionen vorschlug, die Wahl offen stattfinden zu lassen. Das ist ungewöhnlich, und auch nur dann zulässig, wenn niemand im Gremium dagegen stimmt. Es kam dann anders. Das Votum des Kreistags fiel dennoch in der anschließenden geheimen Wahl deutlich aus: 41 Kreistagsmitglieder stimmten für Wichary, acht gegen ihn. Das waren deutlich mehr Ja-Stimmen als nötig. Wichary bedankte sich anschließend für den Vertrauensvorschuss. Seine Stelle wird er im März antreten. Mit Susanne Rieckhof, Heike Zettwitz und Stefan Wichary sind nun auf absehbare Zeit alle Beigeordnetenstellen in der Kreisverwaltung besetzt. Lage im Gesundheitsamt entspannt sich: Wie Landrat Stephan Loge schon vorher dem Kreistag mitteilte, hat sich zuletzt auch der Personalengpass, den es Ende vorigen Jahres im Gesundheitsamt gab, etwas entspannt. Im Dezember wurde Denis Hedeler als Amtsarzt eingestellt. Er übernimmt die Leitung des gesundheitlichen Dienstes in der Kreisverwaltung. Für die Leitung des Gesundheitsamtes soll es ebenfalls bereits einen Kandidaten geben. Darüber hinaus soll eine weitere Ärztin für den Dienst am Sanitätsflughafen BER zur Verfügung stehen. Von Oliver Fischer