Dahme-Spreewald: Zahl der Elektroautos mehr als verdoppelt

Klimadebatte hin oder her: Die Menschen in Dahme-Spreewald nutzen Jahr für Jahr mehr Kraftfahrzeuge. Im vergangenen Jahr ist die Gesamtzahl der angemeldeten Fahrzeuge um rund 4000 gestiegen. Das ist deutlich mehr, als der Landkreis an Einwohnern hinzugewonnen hat. Die gleiche Steigerung gab es auch schon von 2018 auf 2019 zu verzeichnen. Insgesamt waren im Landkreises im Dezember 162.158 Fahrzeuge zugelassen. Damit besitzt, rein statistisch gesehen, nahezu jeder Einwohner im Landkreis ein Auto, ein Motorrad oder ein Lkw. Mehr Firmenansiedlungen bedeuten mehr Fahrzeuge: Natürlich geht die Rechnung so nicht auf, denn in den Zahlen sind auch Wirtschaftsfahrzeuge einberechnet: Lkw von Logistikfirmen ebenso wie Krankentransporter, Traktoren, Taxis, Lieferfahrzeuge, Polizei-, Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge, Fuhrparks von Behörden und öffentlichen Einrichtungen. So dürfte sich auch der signifikante Anstieg erklären lassen, denn im vergangenen Jahr haben sich nicht nur mehr Menschen im Landkreis niedergelassen sondern auch mehr Firmen angesiedelt, darunter beispielsweise Logistikfirmen, die unter Umständen gleich eine ganze Reihe von Fahrzeugen benötigen und anmelden. Auffällig ist, dass auch die Zahl der Elektrofahrzeuge deutlich zugelegt hat. Sie befindet sich zwar noch immer auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, Ende des Jahren waren 511 Elektrofahrzeuge im Landkreis angemeldet. Aber: Das sind immerhin 300 mehr als im Jahr zuvor und damit mehr als eine Verdoppelung. Zahl der E-Autos verdoppelt sich jährlich: Der Trend lasse sich schon seit mehreren Jahren beobachten, sagt Bernhard Schulz, Sprecher des Landkreises Dahme-Spreewald. Jahr für Jahr verdoppelt sich die Zahl der Elektrofahrzeuge. Bislang geschah das in einem kaum wahrnehmbaren Bereich, in diesem Jahr aber ist der Sprung erstmals merklich. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Ladeinfrastruktur wird Stück für Stück ausgebaut, auf immer mehr Supermarktplätzen aber auch an öffentlichen Straßen und Gebäuden finden sich inzwischen Ladesäulen, an denen Fahrzeugbesitzer ihr Auto wieder aufladen können. Im vorigen Jahr wurde in Wildau die erste netzunabhängige Ladesäule in Betrieb genommen, die Bio-Ethanol in Strom umwandelt und deshalb überall aufgebaut werden kann. Damit fällt nach und nach ein großes Hemmnis für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen weg. Kreisverwaltung hat E-Auto im Fuhrpark: Ein zweites Hemmnis war und ist der Preis der Autos. Die Kreisverwaltung selbst s cheiterte zwei Jahre lang daran, ein Elektrofahrzeug zu leasen, weil die Leasingraten im Vergleich zu denen von Benzinern unverhältnismäßig hoch waren. Inzwischen hat die Kreisverwaltung aber auch ein Elektrofahrzeug in seinem Fuhrpark. Abzuwarten bleibt, ob die Ansiedlung des Autobauers Tesla in der unmittelbaren Umgebung in den kommenden Jahren möglicherweise noch für einen zusätzlichen Schub sorgen wird. Von Oliver Fischer