Der Abriss der Privatschule Villa Elisabeth in Eichwalde ist beschlossene Sache. Die Gemeindevertreter stimmten am Dienstag für einen Bebauungsplan und damit für den Schulneubau in der Uhlandallee.
Wie berichtet, sollen die zwei sanierungsbedürftigen Bauten aus den neunziger Jahren bis zum Sommer abgerissen werden. Geht es nach der Geschäftsführerin der privaten Schulgesellschaft, Sabine von Platen, soll der Schulbetrieb an der gleichen Stelle bereits zum Jahresende aufgenommen werden. Während der Bauarbeiten wird ein Großteil der Schüler im Schmöckwitzer Jugendgästehaus Teikyo unterrichtet.
Diskussion um einen Aufzug und neue Pkw-Stellplätze
Die Gemeinde begrüßt den Schulneubau. Einige Details sind jedoch umstritten. Für Diskussionen sorgte etwa ein Fahrstuhl, der in den bisherigen Entwürfen fehlt. Der Aufzug soll erst im zweiten Bauabschnitt nachgerüstet werden. Bis dahin ist das Schulgebäude nur im Erdgeschoss barrierefrei zugänglich.
Birgitt Klunk (Grüne) blieb skeptisch: „Es handelt sich dabei um eine Absichtserklärung. Wenn der Fahrstuhl nicht umgesetzt wird, haben wir keine Handhabe“, sagte sie. „Als Partner haben wir grundsätzlich erst einmal Vertrauen in den Bauherrn“, sagte Bürgermeister Jörg Jenoch (WIE). Er versicherte, dass seine Verwaltung „nach einer gewissen Zeit freundlich nachfragen“ werde.
28 Parkplätze sind vorgesehen
Für Diskussionsstoff sorgten auch neue Pkw-Stellplätze, die im Zuge des Schulneubaus entstehen sollen. Gemäß der Stellplatzsatzung der Gemeinde sind für die Schule 33 Parkplätze vorgesehen. Allerdings werden nur fünf der Stellflächen, einschließlich eines behindertengerechten Parkplatzes, direkt auf dem Schulgrundstück errichtet. Um die übrigen Abstellmöglichkeiten kümmert sich die Gemeinde. Die Oberschule zahlt dafür pro Stellplatz einen Ablösebetrag von 2875 Euro.
„Gibt es denn keine umweltschonenden Lösungen“, wollte Andrea Lübcke, die zur Kommunalwahl als Kandidatin für die Grünen antritt, bei der Einwohnerfragestunde vom Bürgermeister wissen. Stellplätze würden erst recht dazu verleiten, mit dem Auto anzureisen, argumentierte sie. Unter anderen äußerte sich auch Alf Hamann (WIE) kritisch. Er setzt sich für bessere Radwege in der Region ein. Für ein entsprechendes Konzept zur Förderung der Fahrradnutzung gab es am Dienstag ebenfalls grünes Licht von der Gemeindevertretung.
Bürgermeister Jenoch verwies angesichts der Bedenken um neue Stellplätze auf die gültige Stellplatzsatzung: „Die Jugendlichen kommen mit Autos und Motorrädern, auch jetzt schon.“ Damit die Straßen dort nicht verstopft werden, seien zusätzliche Parkplätze alternativlos.
Von Josefine Sack