Fotoausstellung in Eichwalde: Private Einblicke in der Alten Feuerwache

Seit dem 28. August ist die Fotoausstellung „Eichwalde ganz privat“ kostenlos für Besucher der Alten Feuerwache in der Gemeinde geöffnet. Das Zwischenfazit von Burkhard Fritz vom Heimatverein Eichwalde e. V. fällt bereits positiv aus. „Die Ausstellung wird sehr gut angenommen. Die ersten zwei Wochen war sie gut besucht und die Nachfrage nach Führungen ist groß“, so der Rentner. Seit 15 Jahren ehrenamtlich tätig: Für die Arbeitsgruppe Ortsgeschichte ist Fritz bereits seit 15 Jahren ehrenamtlich tätig. Die Ausstellung ist für ihn ein Herzensprojekt, das den Rentner dazu bringt, akribisch auf Spurensuche zu gehen. Denn zu einigen Bildern fehlten Fritz jegliche Information. „Wir arbeiten wie bei der Kriminalpolizei“, erklärt er. Wichtig sei dabei jedes noch so kleinste Detail. So kann Fritz anhand von Kleidung, Wohneinrichtung und Hausfassaden ungefähr ausmachen, aus welcher Zeit und von wo genau das Foto stammt. Unterstützung erhält er dabei unter anderem vom Ortschronisten Wolfgang Flügge. Aber auch Besucher liefern Burkhard Fritz immer wieder neue Informationen zu den Fotos in der Ausstellung. Denn oftmals bleibt fraglich, wer die Personen auf den Bildern sind. „Es ist schön, wenn die Besucher sich selbst oder andere auf den Fotos wiedererkennen“, sagt Fritz. So komme es hin und wieder vor, dass einige Interessierte ihre eigenen Großeltern auf einem Bild entdecken. Ein Hochzeitsfoto etwa wurde vor 1908 aufgenommen und zeigt das Ehepaar Klingenberg mit ihren Gästen. „Eine Besucherin zeigte auf die Dame rechts neben dem Brautpaar und erklärte, dass das ihre Oma sei“, erzählt der Rentner. Er habe dann erfahren, dass die Hochzeitsgesellschaft eine ganze Woche in dem Restaurant, dass sich in dem Gebäude am Bahnhof befand, gefeiert haben soll. Ein anderes Foto zeigt dieselbe Gaststätte nur wenige Jahre später. Damaliger Inhaber war Waldemar Krenz. Seine Tochter, die bereits Rentnerin ist, erfreute sich besonders an einem Detail des Bildes. „Die Tischdecke hat sie tatsächlich immer noch“, erklärt Burkhard Fritz. Andere Eichwalder hätten dem Ehrenamtlichen Fotos für die Ausstellung geschickt. So auch Peter Schindler, der mittlerweile in Bielefeld wohnt. Als kleiner Junge hat er das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Zeit danach in Eichwalde hautnah erlebt. Bis heute hat er sehr genaue Erinnerungen an damals, die er für seine Enkelkinder schriftlich festgehalten hat. Auf dem Foto, das Schindler zur Verfügung stellte, sind drei Männer in Wehrmachtsuniform vor dem Eichwalder Bahnhof zu sehen. „Das Bild stammt aus dem März 1940. Wir dachten erst, dass die Männer sich auf den Weg an die Front machten, doch Herr Schindler erklärte uns, dass sie verfrüht von ihrem Einsatz zurückgekehrt waren.“ Solche Informationen sind es, die für Fritz den Charme des Projektes ausmachen. „So eine Ausstellung würde woanders nicht viel Sinn machen“, erklärt der Rentner. Bis zum 4. Oktober kann die Ausstellung besichtigt werden: Besichtigt werden kann die Ausstellung noch bis zum 4. Oktober an jedem Wochenende von 15 bis 18 Uhr. Wer danach noch einen Blick auf das private Eichwalde aus der Vergangenheit erhaschen möchte, kann dies danach im Rathaus der Gemeinde tun. Dort werden die Fotos anschließend ausgehangen. Von Joice Nkaigwa