Frieda Rudolph ist erst zehn Jahre jung, aber als Zeitungsmacherin schon sehr erfahren. Von der ersten bis zur vierten Klasse war sie bei den Groß Köriser Reporterkids, einer preisgekrönten Schülerzeitung. Inzwischen ist sie mit Block, Stift, Mikro und Kamera für die Schilli-Schote unterwegs.
Gründerin der Schilli-Schote
Das ist eine Schülerzeitung für Fünftklässler im Königs Wusterhausener Friedrich-Schiller-Gymnasium, die unlängst ebenfalls ausgezeichnet wurde. Frieda hat sie gegründet. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) brachte sie darauf. Die beiden kennen und schätzen sich.
Vor einigen Jahren stellte sich Jungreporterin Frieda dem Spitzenpolitiker bei einer Wahlveranstaltung in Königs Wusterhausen in den Weg. Sie wollte ihn interviewen, was später tatsächlich klappte.
Frieda hörte auf Dietmar Woidkes Rat
Seither trifft sie ihn einmal im Jahr zum Gespräch. Er riet Frieda, im Gymnasium unbedingt als Schulreporterin weiter zu machen. Weil es dort keine Schülerzeitung gab, suchte sie sich Mitstreiter und gründete eine.
Freundlich und beharrlich
Die freundliche, aber bestimmte Art des Mädchens, ihre Offenheit, ihre Neugier, ihr Mut und ihre Beharrlichkeit haben nicht nur Woidke beeindruckt. Frieda hat schon viele Promis zum Reden gebracht, wie Peter Maffay, Ex-Ministerin Johanna Wanka oder Nena.
Für die neue Ausgabe der Schilli-Schote besuchte sie mit Schulreporter-Kollegen Medaillengewinner der olympischen Winterspiele aus Berlin und Brandenburg. Bob-Olympiasiegerin Lisa Buckwitz trafen sie in einem Café. Von den Eishockey-Nationalspielern der Eisbären Berlin, die Silber bei Olympia gewannen, wurden die Schillis in dieser Woche sogar zum Training eingeladen.
Nur Mark Forster sagte bisher ab
Einen Korb bekommt Frieda eigentlich nie. Nur Mark Forster hatte bisher noch keine Zeit für sie. „Er hat aber freundlich abgesagt“, verrät sie. Doch Frieda lässt sich nicht so einfach abwimmeln. Sie wird es weiter versuchen.
Ihre Ausdauer wurde bisher stets belohnt, zuletzt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD). Den hatte sie angesprochen, als sie noch in der zweiten Klasse war. Er versprach damals, dass sie ihn mal besuchen könne.
Briefe an Steinmeier
Dass Steinmeier Bundespräsident werden würde, war da noch nicht abzusehen. Frieda schrieb ihm Briefe, rief sein Büro an, ließ nicht locker. Als sie ihm zur Wahl gratulierte, bedankte er sich persönlich mit einer
handgeschriebenen Karte. Eines Tages meldete sich tatsächlich das Bundespräsidialamt bei Friedas Mutter und gab dem Mädchen den ersehnten Termin im Schloss Bellevue. Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender nahmen sich gut eine Stunde Zeit für die Schillis.
Das Urteil über Politiker und Sportler
„Die hohen Politiker sind die nettesten. Und besonders toll fand ich immer die Sportler“, hat Frieda in all den Jahren festgestellt. Reporterin will sie übrigens nicht mehr werden. Kein Wunder, denn die großen Interviewpartner hat sie ja schon alle gehabt. Ärztin ist im Moment Friedas Traumberuf.
Von Frank Pawlowski