"Halbe Welt" in Halbe: Kunstausstellung zum Thema Krieg und Frieden

Eigentlich war die die Kunstaktion „Halbe Welt“ im Mai geplant. Nun konnte sie unter Einhaltung der Hygieneregeln am Sonntag feierlich eröffnen. Zum Thema Krieg und Frieden gibt es im und vor dem Kaiserbahnhof zahlreiche Aktionen. Im Esperanto-Gebäude (Bahnhofsgebäude) stellen neun Künstler ihre Werke aus. Grußwort der Vizelandrätin: Projektkoordinatorin Susanne Thäsler-Wollenberg konnte zahlreiche Interessierte begrüßen. Unter ihnen die Vizelandrätin Susanne Rieckhof. Sie erinnerte in ihrem Grußwort daran, dass der 8. Mai 1945 eine Zäsur in der Deutschen Geschichte ist. „Endlich war der Krieg zu Ende, endlich eine Diktatur besiegt. Das Augenmerk war aufs Überleben gerichtet, man war erleichtert aber zum Nachdenken war keine Zeit“, sagt Rieckhof. Deshalb seinen jetzt Aktionen, wie hier in Halbe, die daran erinnern, gut. In Hinblick auf Verantwortung sei Gedenken wichtig. „Für den Frieden zu arbeiten, heißt gegen das Vergessen zu arbeiten und genau das tun Sie hier“, erklärt die Vizelandrätin. Kunst sei Selbstzweck: Kunst sei vor allem Selbstzweck, erklärte Jens Wollenberger in seiner Festrede. Sie müsse sich frei entfalten können und werde vorwiegend an ästhetischen Kriterien gemessen. „Das heißt aber nicht, dass sie losgelöst von ihrem Umfeld geschaffen wird. Gewollt oder ungewollt werden in Kunstwerken individuelle oder gesellschaftliche Verhältnisse ausgedrückt und reflektiert“, so Wollenberg. Er bediente sich eines Zitates von Pablo Picasso, der 1937 sagte: „Nein, Malerei ist nicht dazu da, um Appartements zu schmücken, sie ist Waffe zu Angriff und Verteidigung gegen den Feind“. Kunst solle bei den Leuten ankommen: Der Ansatz für die Aktionswoche war sehr überzeugend für uns“, sagt Jana Steinke von der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung. „Brücken bauen und durch die Kunst für viele Türen zu öffnen, um mit ihnen vor Ort ins Gespräch zu kommen, war eine Förderung würdig“. „Entscheidend ist für mich, dass unsere Kunst bei den Leuten ankommt, dass alle dabei sind“, sagt Karen Ascher, eine der Künstlerinnen die neben Susanne Thäler-Wollenberg und Jens Wollenberg maßgeblich an den Vorbereitungen der Aktionswoche beteiligt war. „Ich freue mich, dass Halbe durch Kultur auf sich aufmerksam macht“, sagt Bürgermeister Ralf Kunze. Von Gerlinde Irmscher