Denny Heidrich über Cora-Schumacher-Show: An emotionale Grenzen gestoßen

Als Boxer in der Krise, als Fernsehgesicht in Top-Form: Denny Heidrich hat die TV-Dating-Show „Coras House of Love“ gewonnen und dabei die Rennfahrer Ex-Frau Cora Schumacher bezirzt. Seither interessieren sich auch die Boulevardmedien für den Königs Wusterhausener – und sein Liebesleben. Im Interview spricht er über seine Erfahrungen. Herr Heidrich, Sie waren schon durch Ihre Teilnahme bei „Big Brother“ TV-erprobt, aber ihr Sieg in „Coras House of Love“ und die anschließenden Gerüchte um Sie und Cora Schumacher haben ihnen eine ganz neue Art der Öffentlichkeit beschert. Was macht das mit Ihnen? Denny Heidrich: Was aktuell in der Presse steht, will ich aktuell nicht kommentieren. Ich habe wichtige Aufgaben vor mir und will das auch erst einmal aufarbeiten. Aber dass ich in der Öffentlichkeit stehe, ist grundsätzlich nicht neu für mich. „House of Love“ war eine Dating-Show. Sie sind mit zehn anderen Männern in ein Haus gezogen, um dort eine Frau für sich zu gewinnen, und das unter Fernsehkameras. Zudem handelte es sich bei der Frau um die Ex-Frau von Rennfahrer Ralf Schumacher. Eine kuriose Situation. Total. Das fing damit an, dass ich das Haus schon kannte. Es war das gleiche Haus, in dem ich bei „Big Brother“ 70 Tage verbracht habe. Es war anders eingerichtet, aber ich wusste sofort wo die Kaffeemaschine steht und wie der Geschirrspüler funktioniert. Das war schon seltsam. Für mich war aber von Beginn an klar, dass ich dort drin nichts für die Kameras mache. Ich wollte authentisch bleiben. Ich wäre auch gegangen, wenn mir die Frau, um die es ging, nicht gefallen hätte. Aber das war dann ja nicht der Fall. (lacht). Kannten Sie Cora Schumacher vorher? Nur dem Namen nach, ich hatte mich nicht mit ihr beschäftigt. Da wir im Haus auch kein Internet hatten, konnte ich sie ohne Vorurteile kennen lernen. Ich habe schnell gemerkt, dass sich da etwas zwischen uns entwickelt. Uns verbindet eine ganz ähnliche Geschichte. Wir stecken beide in schwierigen Familienverhältnissen. Ich habe beispielsweise meine Mutter zehn Jahre nicht gesehen. Damit habe ich bis heute zu kämpfen. Sie haben in der Show Emotionen gezeigt, die man von einem Profiboxer kaum erwartet hätte. Sie haben geweint. Ja, ich bin an emotionale Grenzen gestoßen und habe Gefühle zugelassen, die ich lange nicht mehr gefühlt habe. Damit konnte ich zuerst selbst nicht umgehen, aber ich dabei auch vieles über mich gelernt. Bereuen Sie, dass dieser Lernprozess in der Öffentlichkeit stattgefunden hat? Nein, ich bereue nichts. Aber ich würde trotzdem nicht mehr an einer Dating-Show teilnehmen. Man kann sich nicht vorstellen, was man dort an Emotionen und Gefühlschaos durchlebt. Im Haus ist alles testosterongesteuert. Ich wollte keine Freunde unter den Mitbewerbern finden, habe mein Ding durchgezogen und mich ganz auf Cora konzentriert. Das kam bei den anderen nicht gut an. Die Situation ist aber auch deshalb schwierig, weil man die Frau, die man mag, mit den anderen teilen muss. Man schaut zu, wenn sie ein Date mit einem anderen hat. Ich bin zwischendurch eifersüchtig geworden und musste aufpassen, dass es mein Herz nicht zerreißt. Das brauche ich kein zweites Mal. Was aus der Show nehmen Sie mit? Mir ist dort und vor allem hinterher in vielen Gesprächen bewusst geworden, wie sehr mich meine Vergangenheit und meine familiäre Situation noch belastet. Ich trage Erfahrungen in mir, die nicht schön waren. Aber ich will niemanden deswegen verletzen, daran muss ich arbeiten. Ich werde mir Hilfe holen, man kann es Coaching oder Verhaltenstherapie nennen, und das alles verarbeiten, damit ich der Frau an meiner Seite künftig gerecht werden kann. Das ist auch nichts Schlimmes. Sportlich hat es bei Ihnen auch einen Neuanfang gegeben, neuer Trainer, neues Management, ein erster Kampf nach langer Pause. Wie kam es dazu? Ich hatte tatsächlich fast ein Jahr Ringpause. Meinen letzten Kampf hatte ich verloren und wollte die Handschuhe eigentlich an den Nagel hängen. Dann hat mich ein Freund aber überredet, es noch einmal zu probieren, und mich mit Hansi Brenner in Verbindung gebracht, der schon Vincent Feigenbutz zum Weltmeister gemacht hat. Ich bereite mich jetzt bei ihm in Karlsruhe auf meinen nächsten Kampf am 16. Oktober vor. Ziel ist es, in spätestens zwei Jahren um einen europäischen Titel zu boxen. Wohnen bleibe ich aber weiter in Königs Wusterhausen. Lesen Sie auch Königs Wusterhausener Boxer will Herz von Cora Schumacher erobern Profiboxer Denny Heidrich bei „Big Brother“ Von Oliver Fischer