Königs Wusterhausen: Ennullat sieht Container für Zernsdorfer Grundschule frühestens 2023

Die Königs Wusterhausener Stadtpolitik macht erneut Druck, um die Grundschule in Zernsdorf zu erweitern. Aber die Signale, die aus dem Rathaus kommen, bleiben abwehrend. Im Sozialausschuss am Dienstagabend wird ein Antrag der CDU-Fraktion auf der Tagesordnung stehen. Dabei geht es um Containerlösungen für den Schulstandort Zernsdorf, der aus allen Nähten platzt. Wörtlich fordert die CDU-Fraktion, dass der Bürgermeister „alle erforderlichen Maßnahmen, insbesondere das Aufstellen von Schulcontainern am Grundschulstandort Zernsdorf (veranlasst), um sicherzustellen, dass alle im Einzugsgebiet der Zernsdorfer Grundschule wohnenden Kinder auch ab dem Schuljahr 2021/22 in die Grundschule Zernsdorf eingeschult werden können.“ Aufstellen von Containern langwierig: Es ist ein weiterer Versucht, das Rathaus dazu zu bewegen, in den Schulstandort Zernsdorf zu investieren und die Schule so weit zu vergrößern, dass sie auch dem Bedarf der nächsten Jahre gerecht wird. Denn die Schule ist zu klein und so wie es aussieht, können schon ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr alle Zernsdorfer Kinder dort eingeschult werden. Eine bauliche Erweiterung der Schule ist zwar spätestens seit 2017 beschlossene Sache und Wille der SVV. Trotzdem hat das Rathaus – unter Verweis auf fehlende Beschlüsse und fehlendes Geld im Haushalt – bislang noch nicht damit begonnen, überhaupt einen Bebauungsplan aufzustellen. Die SVV beauftragte deshalb die Stadtverwaltung, für den Grundschulstandort Zernsdorf/Kablow einen detaillierten Zeitplan vorzulegen, wann und wo ab 2021 übergangsweise Container für dreizügige erste Klassen errichtet werden können. Diesen Zeitplan hat der Bürgermeister nun dem Beschlussantrag der CDU beigefügt. Daraus geht hervor, dass das Aufstellen von Containern eine langwierige Angelegenheit ist. Der reine Aufbau würde zwar laut Ennullats Zeitschiene nur zwei Monate in Anspruch nehmen. Für die Vorbereitungen veranschlagt der Bürgermeister aber fast drei Jahre. Keine Idee zum Aufstellungsort: Allein schon für die Bedarfsermittlung brauche man bis Februar. Bis die Vergabe für die Planungsleistungen vorbereitet ist, sei es Juni. Es folgen Vergabe, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung und weitere Schritte. Der Auftrag für die Aufstellung der Container könne demnach nicht vor März 2023 erteilt werden. Eine Fertigstellung sei frühestens im September 2023 möglich. Und das auch nur „unter Annahme optimaler und eng aufeinander abgestimmter Verwaltungsprozesse sowie erfolgreicher Ausschreibungs- und Vergabeverfahren“. Dass das nur Theorie ist, daran lässt der Bürgermeister keinen Zweifel – denn es bleibt unklar, wo die Container überhaupt hin sollten. Die Frage eines geeigneten Aufstellungsortes könne derzeit nicht beantwortet werden, so Ennullat. Anja Boelitz: „Ennullat hat nicht vor, in Zernsdorf zu investieren“: Die stellvertretende Zernsdorfer Ortsvorsteherin Anja Boelitz (CDU) reagiert konsterniert. „In diesem Zeitplan kann man, wenn man will, eine komplette Grundschule bauen. Die Antwort des Bürgermeisters, die Aussagen der Verwaltung in einer Fraktionsrunde und auch seine Reaktion auf die Petition ’kurze Beine, kurze Wege’ deuten darauf hin, dass er nicht vorhat, in die Zernsdorfer Schule zu investieren“, sagt sie. Was die Verwaltung stattdessen plant, um die Raum-Misere in Zernsdorf zu lösen, wird möglicherweise am Dienstagabend im Sozialausschuss erklärt. „Der Bürgermeister muss ja etwas machen, er kann die Kinder nicht auf der Straße sitzen lassen“, so Stefan Jablonski. Lesen Sie auch: Königs Wusterhausen: Bürgermeister Ennullat im Faktencheck zu Schulen Königs Wusterhausen: Stadtverordnete wollen kurze Wege zur Grundschule Königs Wusterhausen: Im Hort in Zernsdorf fehlen 40 Plätze Von Oliver Fischer