Königs Wusterhausen: Im Königs Wusterhausener Ortsteil Zernsdorf gilt nachts Tempo 30 auf der Karl-Marx-Straße

Auf einem langen Abschnitt der Zernsdorfer Ortsdurchfahrt müssen Autofahrer ab sofort nachts runter vom Gas. Die Karl-Marx-Straße ist zwischen Rütgersstraße und der Triftstraße von 22 bis 6 Uhr eine Tempo-30-Zone. Ab Friedensaue gilt wieder Tempo 50. Die neuen Schilder wurden jetzt angebracht, einige Wochen später als geplant. Das Straßenverkehrsamt Dahme-Spreewald hat das nächtliche Tempolimit aus Lärmschutzgründen angeordnet. Anwohner und der Zernsdorfer Ortsbeirat hatten sich dafür stark gemacht. Peter Siegler-Jansson war ein Initiator der Unterschriftensammlung. „Man kann nur hoffen, dass im Sommer generell Tempo 30 gilt“, sagte er. Ein Gutachter empfahl das, um den Lärm zu senken. Nach der sechsmonatigen Testphase des nächtlichen Tempolimits soll entschieden werden, ob es auch tagsüber eingeführt wird. So hatte es der Landkreis im vorigen Jahr angekündigt. Mehr Sicherheit für Fußgänger: Gleichzeitig fordern die Zernsdorfer, dass mehr für die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern an der viel befahrenen Straße getan wird. Nach einem Unfall vor einigen Tagen sind die Forderungen nach Überwegen lauter geworden. Eine Neunjährige wurde auf der Karl-Marx-Straße an der Einmündung zur Lilienthalstraße von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Laut Ortsvorsteherin Karin Schwitalla schwebt das Mädchen nicht mehr in Lebensgefahr. „Wir drücken die Daumen, dass alles wieder gut wird“, sagte sie. Für die Überwege sind drei Standorte im Gespräch, unter anderem vor dem Einkaufszentrum zwischen der Rütgersstraße und der Undinestraße. Dort wurde kürzlich eine Kita eröffnet. Laut Schwitalla muss jetzt noch mit dem Straßenverkehrsamt geklärt werden, wo die Überwege angelegt werden. „Man arbeitet mit Hochdruck schon länger daran“, sagte sie. Forderung nach Fußgängerampel: Der frühere Ortsvorsteher Harald Wilde schaltet sich mit einem anderen Vorschlag in die Diskussion ein. Er fordert die Aufstellung einer Fußgängerampel zwischen der Bushaltestelle auf der Karl-Marx-Straße und der Undinestraße. „Das muss sofort passieren, wie dürfen keine Zeit mehr verlieren“, sagte er. Ein Überweg sei für Kinder, Senioren und Behinderte nicht sicher genug. Die neue Tempo-30-Tone begrüßte er, übte aber zugleich Kritik. Nach seiner Ansicht hätte sie sich auch noch über die Friedensaue erstrecken müssen. Der 81-Jährige berichtete, dass die Zernsdorfer seit dem Abbau der Tempo-30-Schilder vor zehn Jahren dafür kämpfen, dass sie wieder aufgestellt werden. Von Frank Pawlowski

Königs Wusterhausen - In Zernsdorf gilt jetzt nachts Tempo 30