Eine Rentnerin ist am Mittwochnachmittag beim Baden im Großen Tonteich in Körbiskrug gestorben. Als die 80-jährige Frau aus Berlin aus dem See kommen wollte, brach sie plötzlich im kniehohen Wasser zusammen. Andere Badegästen bemerkten das, trugen die Frau sofort an den Strand und versuchten, sie dort zu reanimieren.
Auch der von anderen Badegästen alarmierte Rettungsdienst und Notarzt konnte die Frau nicht wiederbeleben. Die Polizei ermittelt nun die genaue Ursache, die zu ihrem Tod geführt hat. Der Todesfall ereignete sich am FKK-Strand des Campingplatzes am Tonsee.
Der Große Tonteich – er wird auch Körbiskruger Tonsee genannt – ist etwa 15 Hektar groß und misst an seiner tiefsten Stelle 16 Meter.
24 Stunden später
24 Stunden später herrscht an dem FKK-Strand wieder Campingalltag. Platzwart Hans-Joachim Droge erinnert sich, dass es am Mittwochnachmittag an dem Strand richtig voll war – es war der bis jetzt heißeste Tag des Jahres mit bis zu 39 Grad Celsius. Als das Unglück mit der Rentnerin passierte, war Droge gerade an der Rezeption des Campingplatzes. Er rief sofort seinen Chef, Campingplatzverwalter Manfred Prosch, an und informierte ihn über den Todesfall.
Wege fast zugeparkt
Beide beklagen, dass die vielen Badegäste an diesem heißen Tag die Zufahrtswege zum See mit ihren Autos fast zugeparkt hätten. Rettungsdienst und Polizeibeamte hätten es nicht so einfach gehabt, mit ihren Fahrzeugen an den Strand zu gelangen. „Man sollte sein Auto schon so abstellen, dass Rettungswagen ohne Probleme zum Unfallort fahren können. Es könnte ja schließlich jeden treffen“, sagt Manfred Porsch. Zu der 80-jährigen Frau hat er keine weiteren Informationen.
Ersthelfer versuchten alles
Dauercamper Ingo Klatte aus Storkow war am Mittwochnachmittag am Strand. Es sei wirklich richtig voll mit Badegästen gewesen. Die Ersthelfer hätten fast eine halbe Stunde lang versucht, die 80-jährige Frau zu reanimieren, auch später dann der Rettungsdienst – aber ohne Erfolg. Klatte habe die Frau nur vom Sehen gekannt. Sie sei des Öfteren hier am Strand gewesen – am Mittwoch in Begleitung ihrer Schwester. Ingo Klatte kommt seit 27 Jahren an den Campingplatz am Tonsee, hat aber so ein Unglück noch nicht miterlebt.
Polizei ermittelt nun zur Todesursache
Ines Gnerlich von der Pressestelle der Polizeidirektion Süd in Cottbus sagte am Donnerstagnachmittag, dass nun in einem solchen Fall ein Todesursachen-Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.
Nicht überschätzen
Die DRK-Wasserwacht rät immer wieder: „Badende sollten sich nicht überschätzen, sondern rechtzeitig das Wasser verlassen“, so Andreas Paatz von der Wasserwacht beim Deutschen Roten Kreuz. Wer eine Person im Wasser sieht, die zu ertrinken drohe, solle laut um Hilfe rufen, die Badeaufsicht informieren und einen Notruf absetzen.
Von Thomas Seifert