Rumblubbern wechselt von Königs Wusterhausen nach Bestensee

Vor einer Woche hatte der Königs Wusterhausener Veranstalter Dirk Marx noch sein Oldtimer-Treffen „Rumblubbern“ für dieses Jahr beerdigt. Die Bahnhofstraße in Königs Wusterhausen stehe nicht zur Verfügung, das Treffen sei gestorben, sagte Marx. Doch nun erlebte die Autoschau eine überraschende Auferstehung. „Rumblubbern“ werde doch stattfinden, sagt Marx an diesem Montag. Allerdings nicht in Königs Wusterhausen, sondern in der Nachbargemeinde Bestensee. Es werde eine gemeinsame Aktion mit örtlichen Vereinen sein – „so, wie ich mir das immer vorgestellt habe“, so Marx. Geboren wurde das neue „Rumblubbern“ offenbar innerhalb weniger Stunden. Der Bestenseer Gastronom Uwe Budach hatte in der MAZ von der Absage gelesen und sich direkt bei Marx gemeldet. Budach ist Eigentümer des Restaurants „Altes Forsthaus“ in Bestensee, zu dem auch eine Freifläche gehört. Diese Fläche stellt Budach gelegentlich für Veranstaltungen zur Verfügung. Das bot er auch in diesem Fall an. Organisation innerhalb weniger Stunden: Und weil die Oldtimer-Szene in der Region gut vernetzt ist, ging dann alles ganz schnell. Innerhalb weniger Stunden wurde der Heimat- und Kulturverein Bestensee ins Boot geholt, dann der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Mittenwalde – beide sind mit Organisator Marx lange bekannt – und schließlich der Verein Stubenrausch und der Senziger Förderverein. Die Absprachen mit dem Ordnungsamt fanden am selben Tag statt. „Die Organisation liegt nun auf vielen Schultern. Alleine hätte das niemand von uns hinbekommen“, sagt Dirk Marx. Und das ist nicht nur dahingesagt. Der Heimat- und Kulturverein Bestensee und der Mittenwalder Förderverein organisieren normalerweise ebenfalls Oldtimer-Treffen. In Bestensee versammeln sich die Autofans seit sieben Jahren immer im Herbst an unterschiedlichen Orten, in Mittenwalde gibt es das örtliche Oldtimertreffen schon seit 17 Jahren, immer am 1. Augustwochenende in der Innenstadt. Beide Veranstaltungen sind üblicherweise ähnlich groß wie das „Rumblubbern“, es kommen jeweils um die 500 Fahrzeuge, oft aus ganz Deutschland. In diesem Jahr aber sagten beide Vereine aber ihre Treffen ab. „Die Auflagen hätten die Organisation zu kompliziert gemacht. Gemeinsam aber funktioniert es, weil jeder seinen Teil beitragen kann“, sagt Anja Kolbatz-Thiel vom Bestenseer Heimat- und Kulturverein. Das sieht auch Yvonne Glaschke, Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr Mittenwalde so: „Wie wollen das auch für die Leute machen – aktuell finden ja wegen Corona kaum etwas statt.“ US-Cars auf eingezäunter Wiese: Freilich werden auch für das „Rumblubbern“ Auflagen gelten, sagt Dirk Marx. Die Zahl der Teilnehmenden Autos ist begrenzt. Das gleiche gilt für die Besucher, die sich vorher über die Homepage anmelden sollen. Es könne aufgrund der begrenzten Personenzahl auch zu Wartezeiten kommen, zudem soll die Veranstaltung erstmals Eintritt kosten. Damit möglichst viele etwas von der Autoschau haben, soll sie an gleich zwei Tagen stattfinden: am 10. und 11. Oktober. Gezeigt werden vor allem Autos und Motorräder aus den Vereinigten Staaten. Bestensees Bürgermeister Klaus-Dieter Quasdorf begrüßt diese Entwicklung. „Ich habe Herrn Marx auch angeboten, dass er seine Veranstaltung grundsätzlich in Bestensee durchführen kann“, sagt er. Das „Rumblubbern“ war in Königs Wusterhausen innerhalb weniger Jahre zu einer Institution geworden. Wegen einer möglichen Nichtgenehmigung gab es zuletzt aber Differenzen zwischen Marx und dem Rathaus, die auch öffentlich ausgetragen wurden. Marx betont indes, dass die Veranstaltung in Bestensee kein Abschied für immer aus Königs Wusterhausen sei muss. „Meine Tür bleibt offen“, sagt er. Von Oliver Fischer