Bislang keine Corona-Infizierten bei Wiesenhof in Niederlehme

Nach dem Corona-Skandal bei Tönnies wurde am Mittwoch bekannt, dass es auch in der Wiesenhof-Gruppe zu einem Infektionsausbruch kam. Auf einem Schlachthof des Fleischproduzenten im Landkreis Oldenburg (Niedersachsen) wurden bislang 23 von 50 getesteten Mitarbeitern positiv auf Covid-19 getestet. Nun sollen alle 1100 Mitarbeiter getestet werden. Der hiesige Wiesenhof-Schlachtbetrieb in Niederlehme ist bislang von der Corona-Pandemie verschont geblieben. „Bislang wurden noch keine Corona-Infektionen bei den Märkischen Geflügelhof-Spezialitäten GmbH in Niederlehme nachgewiesen“, teilte Geschäftsführer Gerhard Heil am Mittwoch auf MAZ-Anfrage mit. Je mehr Menschen, desto höher das Risiko: In dem Schlachtbetrieb arbeiten rund 700 Beschäftigte. Und wo viele Menschen aufeinander treffen, wird die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung bekanntlich größer. Besteht die Gefahr, dass sich der Schlachthof in Niederlehme ebenfalls zu einem Corona-Hotspot entwickelt? Zur Frage nach dem Infektionsrisiko wollte sich der Betrieb am Mittwoch nicht äußern. Stattdessen verwies Geschäftsführer Heil auf ein umfassendes Maßnahmenpaket, dass die Wiesenhof-Gruppe vor dem Hintergrund der Corona-Krise auf den Weg gebracht habe. „Strenge Hygienevorschriften sind eine Selbstverständlichkeit für alle Schlachtereien und Produktionsbetriebe der PHW-Gruppe“, sagte Heil. Im Sinne des Infektionsschutzes seien die Maßnahmen nochmals verschärft worden. So würden etwa alle Beschäftigte in mündlicher wie schriftlicher Form über Aushänge und Monitore fortwährend in ihrer jeweiligen Muttersprache informiert. Schon vor Corona strenge Hygienevorschriften: Schon vor der Corona-Krise zählte die Bereitstellung von professioneller Schutzkleidung wie Schutzanzüge, Mundschutz, Kopfhaube und Hygieneschuhe sowie Desinfektionsmittel zum Standard bei Wiesenhof, so Heil. Im Zuge der Pandemie seien die Mitarbeiter nochmals auf das intensivierte Hygienekonzept geschult worden. Zudem habe der Betrieb zusätzliche Pausenräume zur Einhaltung der Abstandregelungen geschaffen. Die unterschiedlichen Arbeitsschichten werden momentan komplett getrennt, um eine potenzielle Ansteckung so gering wie möglich zu halten. Und Beschäftigte, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, müssten vor ihrem Arbeitsantritt vorsorglich 14 Tage in Quarantäne. Maßnahmen gelten für alle Beschäftigten: Für Werkvertragsmitarbeiter, die bislang in größeren Gruppen zu ihrem Arbeitsplatz gefahren sind, seien zusätzliche Fahrkapazitäten geschaffen worden. Darüber hinaus stellt das Unternehmen, für den Fall, dass unter den Beschäftigten eine Corona-Infektion auftritt, weitere Wohneinheiten zur Verfügung. „Sämtliche Maßnahmen, die wir vor dem Hintergrund der Coronakrise umgesetzt haben, gelten selbstverständlich für alle Beschäftigten der PHW-Gruppe, ganz gleich, ob es sich dabei um Festangestellte, Leiharbeitnehmer oder Werkvertragsbeschäftige handelt“, teilte Geschäftsführer Heil mit. Der Schlachtbetrieb in Niederlehme besteht seit 1967. Zu DDR-Zeiten war er Kombinat für industrielle Mast, nach der Wende wurde er privatisiert und in Märkische Geflügelhof Spezialitäten GmbH umbenannt. Heute gehört der Schlachthof zur PHW-Gruppe, zu der die Marke Wiesenhof gehört. Die Unternehmensgruppe ist einer der größten Lebensmittelproduzenten Deutschlands. Lesen Sie auch Niederlehme: Wiesenhof will Schlachtkapazitäten weiter erhöhen Corona in Brandenburg: Fünf neue Fälle bestätigt am 24.6. Usedom: So wurde die 14 Urlauber aus Corona-Risiko-Gebieten entdeckt Von Josefine Sack

So wie bei Tönnies? Corona-Ausbruch bei Wiesenhof - keine Corona-Infizierten in Niederlehme