Wildau: Projekt "SecAware4School" mit Schulen der Region

Am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Königs Wusterhausen ist sogar eigens ein vollkommen neuer Kurs aufgebaut worden: Das 2018 an der Technischen Hochschule Wildau gestartete Projekt „SecAware4school“ konnte nun sehr erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt drei Schulen aus Königs Wusterhausen und zwei aus Berlin waren an dem Pilotprojekt beteiligt, bei dem es darum ging, das Bewusstsein für Informationssicherheit im Schulalltag zu schärfen. Es sei gelungen, nicht nur die Schüler zu sensibilisieren, „sondern Lehrern Handwerkszeug dafür mitzugeben“, lobte Christian Bohne von der das Projekt fördernden Horst-Görtz-Stiftung. Es ging nicht nur darum, die ohnehin am Projekt beteiligten Schüler und Lehrer zu schulen, sondern konkrete Hilfsmittel und Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die nun, nach Ende des Projektes, allen Interessierten zur Verfügung stehen. Lehrer können Ergebnisse kostenlos als Unterrichtsmaterialien nutzen: „Das Projekt machte allen Beteiligten deutlich, wie wichtig es ist, das Thema Informationssicherheit an Schulen zu etablieren“, betonte Regina Schuktomow, die operative Leiterin des Projektes an der TH. Sie gehört zum Team der TH-Professorin Margit Scholl, die seit vielen Jahren schon das große Thema Informationssicherheit für verschiedene Zielgruppen bearbeitet und dabei durch Projekte wie eben „SecAware4School“ Handlungsleitfäden und Materialien entwickelt. Im vergangenen Sommer erst konnte sie ein anderes Projekt, bei dem es darum ging, das Berufsfeld Informationssicherheit insbesondere bei jungen Mädchen bekannter zu machen, beenden. Kürzlich startete mit „Alarm“ ein neues, bei dem kleinste bis mittelgroße Unternehmen bei der Sensibilisierung in puncto Informationssicherheit unterstützt werden sollen. „Ich habe noch viele weitere Ideen im Kopf, davon können Sie ausgehen“, sagte sie denn auch frohgemut, als mit einer Online-Präsentation das große „SecAware4School“ vorgestellt wurde. Schüler konzipierten eigene spielerische Lernszenarien: Lehrer Stephan Hell vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium war dafür, unter Wahrung der Hygiene- und Abstandsregelungen, eigens mit einigen Schülern an die TH Wildau gekommen, damit diese ihre Ergebnisse im Labor des Scholl-Teams zeigen konnten. Dabei wurden sie und die TH-Mitarbeiter aus mehreren Kameraperspektiven gefilmt, um diese Online-Veranstaltung so anschaulich wie möglich gestalten zu können. Entstanden ist zum Beispiel „Das Doppelspiel der Wahrheiten“, mit dem Jugendliche für den Umgang mit Fake News sensibilisiert werden können. Zwei Zwölftklässler haben sich außerdem ein Multiple-Choice-Quiz mit kniffligen Fragen ausgedacht. So etwas orientiert sich an der Idee der so genannten Lernszenarien, die im Rahmen des Projektes entstehen sollten. Insgesamt 36 gibt es nun, auf spielerische Art erkunden die Teilnehmenden ihren eigenen Status Quo in Bezug auf das Thema und können so einiges lernen über den richtigen und sicheren Umgang mit Informationen aus dem Netz oder eben Informationen, die sie auf digitalem Wege teilen. Rund 600 Schüler an den fünf Projektschulen waren dabei involviert, probierten aus, lernten die Szenarien kennen. Lehrer wurden eigens geschult, einige gar aufwendig zu Informationssicherheitsbeauftragten fortgebildet. Immerhin insgesamt sechs Schülerinnen und Schüler wurden zu jugendlichen Sicherheitsberatern ausgebildet. Viel Lob für das Team der Hochschule: Das Besondere an den Lernszenarien, bei denen es beispielsweise um Fake News, Datenspionage oder Bildrechte geht: Es gibt sie teilweise in drei Schwierigkeitsstufen, denn gearbeitet wurde mit Schülern von Klassenstufe sechs bis elf. Das Friedrich-Schiller-Gymnasium, die Europa-Oberschule „Johann Gottfried Herder“ sowie das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Königs Wusterhausen und die beiden Berliner Schulen, das Humboldt-Gymnasium und die Rudolf-Virchow-Oberschule, erhalten nun als Projektbeteiligte Boxen mit den 36 Lernszenarien. Alles ist mittlerweile auch kostenlos verfügbar über die Homepage https://secaware4school.wildau.biz. Interessierte Lehrerinnen und Lehrer können sich hier die informativen Arbeitsmaterialien herunterladen und das Thema Informationssicherheit so gut in den Unterricht integrieren. „Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass das Thema sehr, sehr wichtig ist“, betonte auch Margit Scholl während der Projekt-Präsentation noch einmal. Das große Anliegen ist, dass ein Projekt wie das ihre langfristig und nachhaltig wirken kann und das große Thema Informationssicherheit künftig stärker in Lehrplänen berücksichtigt wird. „Es hat an unserer Schule einiges in Bewegung gesetzt“, sagte Stephan Hell vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, für den nicht nur die Arbeit am Projekt auch durch die Kooperation mit externen Partnern einen großen Mehrwert hatte. Sein überaus lobendes Fazit an das Team um TH-Professorin Margit Scholl: „Es macht Spaß mit Ihnen!“ Von Karen Grunow