Mögliches Abitur in Groß Köris: Schenkenländchen hofft auf auf Kreistagsbeschluss

Für die Grund und Oberschule Schenkenland könnte der kommende Mittwoch ein wichtiger Tag werden. An diesem Tag wird sich der Kreistag erneut mit der Frage befassen, ob die Schule eine Gymnasiale Oberstufe bekommen soll. Und die Vorzeichen dafür stehen so gut wie nie. Beim Antrag der Fraktion UBL/FW/FWKW geht es darum, dass die Gymnasiale Oberstufe für Groß Köris in den nächsten Schulentwicklungsplan aufgenommen wird. Der tritt zwar erst im Jahr 2022 in Kraft, ein Beschluss jetzt wäre daher ein frühzeitiges Bekenntnis des Kreistags zu den Groß Köriser Plänen. Geforderte Vierzügigkeit erstmals erreicht: Bemühungen, in Groß Köris das Abitur zu ermöglichen, gibt es im Amt Schenkenländchen seit Jahren. Der Kreistag hat sich in der Vergangenheit auch schon zweimal dazu bekannt. Als Stärkung für den ländlichen Raum sei eine Gymnasiale Oberstufe im Zentrum des Landkreises ein wichtiges Zeichen, hieß es immer. Aktuell ist das Abitur nur in den großen Städten und Gemeinden im Norden und Süden des Landkreises möglich. Dass das Projekt bislang trotzdem noch keine Fahrt aufgenommen hat, lag in den vergangenen Jahren daran, dass die strengen Vorgaben des Bildungsministeriums nicht erreicht wurden. Das Ministerium fordert eine dauerhafte Vierzügigkeit, bevor über eine Gymnasiale Oberstufe überhaupt nachgedacht wird. Diese Vierzügigkeit war lange nicht absehbar – auch weil Kinder, die Abitur machen wollten, vornherein andere Schulen anwählten. Theel: „Debatte genau zur richtigen Zeit“: Spätestens seit dem laufenden Schuljahr aber hat sich das geändert. Dank eines selbst für die Groß Köriser überraschend großen Andrangs musste die Schule im Herbst tatsächlich vier siebte Klassen öffnen, was auch das Ministerium aufhorchen ließ. Und wie es heißt, ist auch in diesem Jahr der Zuspruch hoch, auch wenn die Anmeldezahlen erst im Frühsommer vorliegen. „Die jetzige politische Debatte kommt daher genau zur richtigen Zeit“, sagt der Amtsdirektor vom Schenkenländchen, Oliver Theel. Seine Erwartungshaltung ist deshalb klar. Er hoffe, dass der Kreistag sich erneut hinter die Pläne der Schule stelle, sagt er. Das würde dem Amt, den Eltern und der Gemeinde Groß Köris die nötige Planungssicherheit geben. Neues Schulgebäude muss gebaut werden: Denn wenn tatsächlich 2024 eine Gymnasiale Oberstufe eingerichtet werden soll, ist bis dahin noch viel zu tun. „Mit den vorhandenen Kapazitäten wird das nicht umsetzbar sein. Wir werden ein Gebäude errichten müssen“, sagt Theel. Mit einem Kreistagsbeschluss gäbe es zwar noch keine Garantien, aber Gemeinde und Amt könnten zumindest mit den Vorplanungen beginnen. „Zwei bis drei Jahre werden wir dann auch benötigen, um das Gebäude zu errichten. Das ist nicht viel Zeit für eine Kommune“, sagt Theel. Zudem sei ein Beschluss des Kreistags auch ein wichtiges Signal für die Eltern. Denn wenn diese wissen, welche Chancen ihre Kinder auf der Schule haben, würde sich auch ihr Anwahlverhalten danach richten – was es wahrscheinlicher macht, dass die Vorgaben des Ministeriums nach Schülerzahlen dauerhaft erfüllt werden. Kehling: Eine wichtige von mehreren Hürden: Auch der Groß Köriser Bürgermeister Marco Kehling hofft auf einen positiven Beschluss. „Auch wenn danach noch viele Hürden zu nehmen sind, wäre das ein wichtiger Schritt für uns und die gesamte Region“, sagt er. Eine Gymnasiale Oberstufe sei nicht nur ein wichtiger Beitrag für kürzere Schulwege und eine deutliche Erweiterung des Bildungsangebotes im Amt. „Wir haben auch eine hohe Abiturientenquote im Amtsbereich, es gibt deshalb auch tatsächlich den Bedarf“, sagt er. Auf politischer Ebene trommeln deshalb längst die Elternvertreter für den Beschluss. In der Kreisverwaltung warnte man zuletzt aber noch vor zu viel Enthusiasmus und verfrühten Forderungen. Mit dem Ministerium sei verabredet, dass man sich mit dem Schulentwicklungsplan 2022 positioniere, sagte die zuständige Dezernentin, Susanne Rieckhof. Von Oliver Fischer