Dahme-Spreewald: Schönefelder Familienbauernhof auch im Lockdown für Kinder da

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Sicherheitsmaßnahmen haben das Leben vieler auf den Kopf gestellt. Vor allem die Kinder und Jugendlichen leiden darunter, ihre Freunde nicht sehen zu können und vereinsamen durch die Isolation, die die Kontaktbeschränkungen mit sich bringen. Elisabeth Wrede bietet auf ihrem Familienbauernhof Stadtrand in Schönefeld Abwechslung für die Kleinsten im sonst so tristen Corona-Alltag. Lesen Sie auch Luckenwalde: Wie das Gesundheitsamt in Teltow-Fläming in der Corona-Pandemie arbeitet Flughafenchef: Schönefeld-Alt könnte für immer schließen Im Norden der Gemeinde an der Grenze zum Berliner Bezirk Neukölln liegt der Bauernhof, der viele verschiedene Tiere beherbergt. Dort leben Geflügel, Schweine, Schafe, Rinder, Esel und Pferde in einer Landwirtschaft mit parkähnlichem Charakter. „Die Menschen sollen sich frei hier bewegen können und die Nähe zu den Tieren und der Natur genießen“, erklärt Elisabeth Wrede. Sie und ihr Mann haben den Hof 2014 übernommen, als dieser kurz vor der Auflösung stand. Die gelernte Pferdewirtschaftsmeisterin hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und kümmert sich neben dem landwirtschaftlichen Betrieb um die Pferdezucht auf dem Hof. Darüber hinaus bietet der Familienbauernhof tiergestützte Therapien an. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den Pferden. Bereits vorab viele Anfragen für Reittherapie: Der Wunsch, Kindern und Jugendlichen eine Reittherapie anbieten zu können, habe die 34-Jährige schon lange Zeit gehabt. Nachdem sich im vergangenen Jahr eine ausgebildete Lehrerin aus der Schweiz anbot, konnte der Hof den vielen Anfragen nach einer Therapie gerecht werden. Aufgrund des medizinischen Aspekts konnte diese auch im Lockdown weitergeführt werden. Ein Angebot, dass von den Kindern und Jugendlichen dankend angenommen wird. „Dabei geht es darum, Anreize zu schaffen, die die Pferde durch Bewegung vermitteln“, erklärt Elisabeth Wrede. Durch die Arbeit mit den Tieren gewinnen die Kinder Selbstvertrauen und ihre sozialen Kompetenzen werden gefördert. So werden sie mit der Zeit aufgeschlossener und haben ein gestärktes Selbstwertgefühl. „Es ist enorm, was Tiere aus Kindern herausholen können“, so die Eigentümerin. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit einer körperlichen oder geistigen Einschränkung sei der Fortschritt oft beeindruckend. „Meine eigene Tochter, die selbst gehandicapt ist, hat dadurch besser laufen gelernt“, erzählt die Reitlehrerin. „Diese Schritte zu beobachten machen mich sehr stolz.“ Neben Privatpersonen gehen auch Kita-Gruppen und Schulklassen zur Reittherapie. Die Klasse ihrer Tochter sei ebenfalls schon auf dem Hof zu Besuch gewesen. „Wenn dann Kinder, die sonst im Rollstuhl sitzen, das erste Mal auf einem Pferd sind, haben die ein richtiges Aha-Erlebnis“, erzählt Elisabeth Wrede. Darüber hinaus bietet die Familie auch Führungen im Sinne der Landwirtschaft an. Besonders beliebt ist der Ponyclub, bei dem Eltern die Möglichkeit haben, gemeinsam mit ihren Kindern ein Pony auszuleihen. Coronabedingt habe man die Termine so koordiniert, dass nicht zu viele Besucher vor Ort sind. Da man sich auf dem Hof generell an der freien Luft befindet, ist das Infektionsrisiko generell gering. Veranstaltungen mussten dennoch abgesagt werden: Dennoch mussten Veranstaltungen abgesagt werden. Die Hoffnung ist groß, dass zum Ende des Jahres dennoch die beliebte Apfelsaftpresse stattfinden kann. Die Pferdewirtschaftsmeisterin ist jedoch froh, mit der Reittherapie den Kleinsten im Lockdown etwas Gutes tun zu können. „Man merkt, dass es eine Abwechslung ist für die Kinder, vor allem durch die Kontaktbeschränkungen.“ Elisabeth Wrede ist es wichtig, den Jüngsten ein Verständnis für Natur zu vermitteln und bei einigen dadurch das Interesse für die Landwirtschaft zu wecken, die dringend Fachkräfte benötigt. „In dem Beruf ist man immer Teil des Ganzen und muss mit Herz und Seele dabei sein“, so die Eigentümerin. Von Joice Nkaigwa