Knapp ein Jahr vor der geplanten Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens testen die Betreiber die Abläufe beim Check-in. Mehrere hundert leere Koffer wurden in die Haupthalle des BER gebracht, um die Gepäckförderanlage zu prüfen, wie ein Unternehmenssprecher am Montag im Terminal erklärte.
Rund 20.000 Freiwillige sollen im kommenden Jahr die Betriebsabläufe am Problemflughafen BER testen – mit den Bauarbeiten will Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup bis dahin fertig sein. „Die Komparsen kommen erst im Sommer 2020“, sagte er. „Die Komparsensuche wird Anfang des neuen Jahres beginnen.“
Rolltreppen haben jetzt die passende Länge
Im Oktober 2020 soll der Flughafen dann öffnen – nach 13 Jahren Bauzeit und mit neun Jahren Verspätung. Der BER-Sprecher bekräftigte am Montag, dass an diesem Freitag ein Inbetriebnahmetermin verkündet werden soll.
Das Projekt BER hatte immer wieder durch Baumängel und Fehlplanung Aufsehen erregt. Ein Beispiel dafür wurde in den vergangenen Wochen beseitigt: Zwei zu kurze Rolltreppen wurden durch passende ersetzt. Wer künftig vom unterirdischen Bahnhof auf den Vorplatz fährt, muss nicht noch für das letzte Stück Treppenstufen steigen.
Dübel-Problem wohl gelöst
Auch das Problem nicht normgerechter Dübel im Hauptterminal könnte nach Angaben des Bauamts gelöst werden. Der zuständige Prüfingenieur des Landkreises Dahme-Spreewald, Hartmut Zimmermann, sagtezu der Dübel-Problematik: „Sie ist auf einem gutem Wege.“
Vor Jahren verbaute Metalldübel an Tragsystemen für Kabel unter anderem für Brandschutz und Sicherheitsstromversorung im Hauptterminal entsprechen nicht mehr der Norm, denn sie hat sich zwischenzeitlich geändert. Der Flughafen will nachträglich eine Zulassung beantragen. Zum Teil würden zusätzliche Konstruktionen angebracht, sagte Zimmermann.
Beendet werden nach Unternehmensangaben die Besuchertouren über eine der bekanntesten deutschen Baustellen. Wenige Tage vor Weihnachten wird die letzte zahlende Gruppe über das Gelände geführt.
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Von MAZonline/dpa