In der Gemeinde Schulzendorf mussten vorsorglich zwei Fußgängerbrücken aus Holz gesperrt werden. Das teilte Schulzendorfs Bürgermeister Markus Mücke (parteilos) im jüngsten Hauptausschuss in der vergangenen Woche mit.
Ein Gutachter hatte bei Routine-Untersuchungen festgestellt, dass die Brücken in der Ernst-Thälmann-Straße und in der Münchener Straße so stark beschädigt sind, dass sie aus Sicherheitsgründen vorerst nicht mehr betreten werden dürfen.
Reparatur für 15.000 Euro
Bei der Holzfußgängerbrücke in der Ernst-Thälmann-Straße wurde ein Pilzbefall unterhalb der Gehwegplanken festgestellt. Nach Einschätzung des Bauamtsleiters der Gemeinde, Jörg Sonntag, ist der Schaden reparabel. Die Instandsetzung der Brücke über den Flutgraben sei möglich und auch wirtschaftlich sinnvoll. Die Brücke wurde 2006 gebaut. Die Gemeinde schätzt die Kosten für die Reparatur auf rund 15.000 Euro. Gutachten zufolge könnte die Brücke nach der Sanierung dann noch weitere zehn bis 15 Jahre problemlos genutzt werden.
Über die Sinnhaftigkeit der Brücke über den Flutgraben lässt sich allerdings streiten: Kurz hinter dem Übergang in Richtung Ortszentrum endet der Gehweg. Fußgänger müssen auf die gegenüberliegende Straßenseite wechseln. Die Verbindung ins Ortszentrum ist zwar geplant, wurde bislang aber nicht umgesetzt.
Problematischer verhält es sich mit der Brücke in der Münchener Straße an der Grenze zu Zeuthen. Für Fußgänger dient die Brücke über den Ebbegraben als Verbindung in das angrenzende Waldstück bis nach Zeuthen.
Rückbau gilt als wahrscheinlich
Die Holzbrücke wurde 1997 im Auftrag des Wasser- und Bodenverbands gebaut. Das Bauwerk weist laut Bauamtschef Sonntag erhebliche Mängel in der Konstruktion auf. Demnach sind sämtliche verbindenden Brückenauflager durchgefault und stellen eine Gefahr für die Statik der Brücke dar.
Die mit Fördermitteln errichtete Holzbrücke über den Ebbegraben in der Lessingstraße musste wegen schweren Schäden bereits abgerissen werden. Auch der Brücke in der Münchener Straße droht nun der Rückbau. Denn aus Sicht der Gemeindeverwaltung ist die Reparatur so teuer, dass, wenn überhaupt, bloß ein Neubau in Frage kommt. Angesichts der Kosten ist fraglich, ob die Brücke wiederaufgebaut wird.
Von Josefine Sack