Büffel sorgen auf Wildauer Dahmewiesen für Artenvielfalt

Ben, Seppel, Tino und Moppel konnten es am Dienstagmittag gar nicht erwarten, aus dem Transporter zu stürmen und ihr Sommerquartier auf den Dahmewiesen in Wildau zu beziehen. Die vier Wasserbüffel-Jungs sind zwischen drei und vier Jahre alt und kommen von der Storkower Burgbüffel GbR. Huftiere statt Maschinen: Als „Landschaftspfleger“ werden sie nun bis zum Herbst in Wildau bleiben. Inzwischen ist es die vierte Weidesaison, in der die Storkower Wasserbüffel mit ihrer Art des „Mähens“ dafür sorgen, das sich die Artenvielfalt auf den feuchten Dahmewiesen erhöht. Ihre breiten Hufe mit einer Zwischenklaue und ihr robuster Verdauungstrakt sind von großem Vorteil für die Pflegearbeiten. Wäre doch dort der Einsatz von Maschinen allenfalls nur eingeschränkt möglich. Das Projekt zur Landschaftspflege wird mit Ausgleichsgeldern aus dem Interkommunalen Flächenpool (INKOF) für die Flughafenumfeldgemeinden finanziert. Büffel bekommen täglich Besuch: Michael Kurz und Jan-Peter Vogel von den Storkower Burgbüffeln freuen sich, dass sie ihre vier „Jungs“ wieder auf die grüne Wiese bringen konnten. Täglich kommt jemand von ihnen, um nach den Tieren zu schauen und das Weidetagebuch zu führen. „Es kommen auch immer wieder Leute, die Fragen zu den Wasserbüffeln haben. Sie werden gut angenommen hier in Wildau“, beschreibt Michael Kurz die Erfahrungen der in den letzten Jahre. „Da sind sie ja wieder“, freut sich Georg Helbig, der es nicht versäumte gleich nach der Ankunft der Wasserbüffel nach ihnen zu schauen. „Das ist eine schöne Sache und ich habe es all die Jahre verfolgt.“ Erfolgreiche Bewirtschaftung: Bei einem Vor-Ort-Termin Anfang Mai hatten Bürgermeisterin Angela Homuth (SPD), Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), der Storkower Burgbüffel GbR und der Berlin-Brandenburg Area Development Company GmbH (BATC) den derzeitigen Zustand der Flächen begutachtet. Sie stellten fest, dass sich dank der Bewirtschaftung durch die Wasserbüffel seit 2017 die Flora der Dahmewiesen hervorragend entwickelt hat. Vielfältige Vegetation: Gundermann, der Kleine Baldrian, der Scharfe Hahnenfuß, das Wiesen-Schaumkraut, Orchideen oder das gefleckte Knabenkraut – allesamt geschützte Pflanzenarten – sind nur ein paar Beispiele für die entstandene Vegetationsvielfalt der Feuchtwiesen. „In der letzten Woche wurde beim Monitoring der Große Feuerfalter, der zu den geschützten Tierarten zählt, gesichtet“, freut sich Antje Girschick, Geschäftsführerin der BATC. Sie sagt aber auch, dass es schade wäre, wenn das Projekt das laut dem jetzigen Vertrag 2021 ausläuft, nicht weitergeführt werde. So ein Projekt müsse über 20 bis 25 Jahre kontinuierlich laufen. Rund zwei Wochen kann man jetzt die Tiere auf der Wiese hinter dem Stadtgarten beobachten, bis sie dann auf eine andere Fläche in den Dahmewiesen wechseln. Von Gerlinde Irmscher

Büffel im Sommerquartier - Landschaftspfleger sind wieder da