Kita-Neubau in Wildau: Ausschreibung verlängert

Für den geplanten Kita-Neubau am Hasenwäldchen in Wildau verzögert sich die mögliche Auftragsvergabe. Die Ausschreibung ist verlängert worden. Unternehmen können noch bis zum 24. November ihre Angebote abgeben. Ursprünglich endete die Frist am 19. November. Laut der Auftragsberatungsstelle ist das so vorgesehen, wenn eine „relevante Bieterfrage“ noch beantwortet werden muss. Dann verlängert sich die Frist um sechs Tage. „Das ist ein normaler vergaberechtlicher Vorgang“, sagte Geschäftsführerin Petra Bachmann der MAZ. Die Beratungsstelle ist eine gemeinsame Einrichtung der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern in Brandenburg. Sie betreut Firmen bei öffentlichen Ausschreibungen. Terminplan steht noch: Der Termin für die Fertigstellung der Kita mit 250 Plätzen ändert sich nicht. Sie soll am 31. Oktober 2021 schlüsselfertig an die Stadt Wildau übergeben werden. Die Stadt ist Bauherrin und hat die Durchführung des Vorhabens ihrer Wildauer Wohnungsbaugesellschaft Wiwo übertragen. Allerdings wird die Zeit langsam knapp, um die Fertigstellungstermin zu halten. Wiwo-Geschäftsführer Sven Schulze hält eine Auftragsvergabe noch in diesem Jahr für möglich, wie er der MAZ am Montag sagte. Schulze hatte das zuletzt im Stadtrat als Voraussetzung dafür genannt, den Neubau wie geplant fertigzustellen. Bedingung ist, dass in der aktuellen Ausschreibung passende Angebote vorliegen und die Wiwo der Stadt einen Vergabevorschlag machen kann. Das könnte kurz vor Weihnachten der Fall sein. Die Ausschreibung war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil es Ungereimtheiten in einem Teil der Unterlagen gab. Sie stammen von einem potenziellen Mitbewerber, das war allerdings nicht sofort erkennbar. Die MAZ hatte das öffentlich gemacht. Das Unternehmen erklärte daraufhin, dass es sich nicht um den Auftrag bewerben werde. Im Wildauer Stadtrat war zuvor gefordert worden, dieses Unternehmen bei der Vergabe nicht zu berücksichtigen. Nach Ansicht der IHK-Beratungsstelle muss eine derartige Mitwirkung einer Firma nicht zwangsläufig zum Abbruch des Verfahrens führen. Großes Interesse: Die Ausschreibung stößt auf großes Interesse. Mehr als 20 Firmen haben sich laut Sven Schulze gemeldet. Wie viele Angebote abgegeben wurden, wird sich erst bei der Öffnung der Unterlagen am 24. November zeigen. Das Planungsbüro, das die Ausschreibung für die Wiwo durchführt, und die Wiwo selbst rechnen mit mehreren Angeboten. Der Kita-Neubau beschäftigt die Stadtpolitiker seit Monaten. Im Februar hatte die Stadt einen Baustopp verhängt,weil die Vergabe nicht ordnungsgemäß erfolgt und die Kosten aus dem Ruder gelaufen seien. Seither ruhen die Bauarbeiten. Der Wiwo wurde der Kita-Auftrag entzogen. Zu dem Zeitpunkt waren bereits Erdarbeiten durchgeführt worden, der Rohbau stand unmittelbar bevor. Es folgten Diskussionen darüber, wer den Kita-Neubau fortsetzen soll, schließlich wurde die Wiwo erneut damit beauftragt. Der neue Interims-Geschäftsführer Sven Schulze, der im Frühjahr als Nachfolger des geschassten langjährigen Wiwo-Chefs Frank Kerber eingesetzt wurde, beklagte zuletzt im Stadtrat eine fehlende Unterstützung für das Projekt. Es sei alles stets in Frage gestellt worden. Die publik gewordenen Ungereimtheiten bei einigen Ausschreibungsunterlagen nannte er einen „vermeidbaren und ärgerlichen Fauxpas“. Jedoch habe niemand dadurch Vor- oder Nachteile. Er verwies darauf, dass ohne die neue Kita die geplante Erweiterung der Grundschule nicht durchgeführt werden kann. Die neue Kita ist als Ersatz für die Kita Wirbelwind gedacht, die der Schulerweiterung weichen muss. Sie sollte ursprünglich in diesem Jahr fertig sein, ebenfalls 2020 sollte der Startschuss für die Schulerweiterung fallen, die bis 2024 abgeschlossen sein sollte. Von Frank Pawlowski