TH Wildau: Projekt RESPAN zur Pandemieplanung in Unternehmen

„Das Ziel ist, Pandemieplanung greifbar zu machen – gerade für kleine und mittlere Unternehmen“, sagt Frank Gillert von der Technischen Hochschule Wildau über das neue Projekt „RESPAN – Analyse der REaliSierung und Wirksamkeit von betrieblichen PANdemieplanungen vor dem Hintergrund der Corona-Krise“. Für dieses große Anliegen, den Firmen zu helfen, damit sie künftig besser für solche Ausnahmesituation wie Corona gewappnet sind, konnte der TH-Professor für Logistikmanagement an der Hochschule viele Kollegen verschiedenster Studien- und Forschungsbereiche gewinnen. Interdisziplinärer Ansatz: Er selbst ist der Leiter des Projektes und arbeitet dabei nun eng zusammen mit Marcus Frohme, Leiter der Forschungsgruppe Molekulare Biotechnologie und funktionelle Genomik und beim Projekt zuständig für Hygienekonzepte, Margit Scholl, Leiterin der Forschungsgruppe Verwaltungsinformatik und digitale Medien und bei „RESPAN“ verantwortlich für Lernstrategien, Jörg Reiff-Stephan, der an der TH den Forschungsschwerpunkt„iC3@Smart Production“ leitet und sich für das Projekt mit der Wirkung von Automatisierungsstrategien auseinandersetzt, sowie Peter Hantel vom Fachbereich Wirtschaft, Informatik, Recht, der die juristischen Aspekte aufgreifen wird. Ein bewusst sehr interdisziplinärer Ansatz, denn mit dem Projekt sollen möglichst breit gefächert die Bedarfe von Unternehmen erkannt und bedient werden. Betriebe sollen demnächst befragt werden: Am Ende des Jahres soll ein Online-Tool zur Verfügung stehen, mit dessen Hilfe Unternehmen sich eine sinnvolle Basis für eine dann den jeweiligen Bedürfnissen noch leicht anzupassende Pandemieplanung zusammenstellen können. Dafür hat das Team um Frank Gillert viel vor: Momentan wird an der inhaltlichen und technischen Umsetzung einer Umfrage gearbeitet, die möglichst noch im April an Unternehmen in ganz Deutschland gehen soll. „Wir hoffen auf 3000 Teilnehmer“, so Jan Seitz vom Projektteam. Erkundet werden soll, wie viele Unternehmen überhaupt Pandemiepläne haben, wenn nicht, warum, und sie wollen erfragen, welche Elemente in den Plänen beachtet worden sind. Angedacht sind außerdem bis zu 150 Interviews mit Entscheidungsträgern. „Wir brauchen die Innenperspektive von Unternehmen“, so Jan Seitz. Projektteam hat viel Erfahrung: All das soll möglichst bis August durchgeführt sein, um alles auswerten zu können und daraus die Vorschläge im Online-Tool zu entwickeln. Lesen Sie auch TH Wildau: Showroom für Transferprojekt „Innovation Hub 13“ So lief der Start der kostenlosen Antigen-Tests im Corona-Testzentrum an der TH Wildau Seit vielen Jahren schon ist Frank Gillert mit zahlreichen praxisnahen Projekten überaus aktiv, seine Forschungsgruppe Sichere Objektidentität hat bereits zahlreiche Projekte zur zivilen Sicherheit und Katastrophenlogistik, zur Containersicherheit, zur Wirtschaftlichkeit von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Personenverkehr oder für neue Strategien in der Ernährungsnotfallvorsorge realisiert, außerdem haben Mitarbeiter auch an dem großen Verbundprojekt „REBEKA“ mitgewirkt, bei dem es um die Resilienz von Einsatzkräften bei eigener Betroffenheit in Krisenlagen ging. Gefunden! Hier geht es zum Gewinnspiel - ein HIKANOE-Packraft (the boat to go) für zwei Tage. „Wir sind in einer sehr, sehr großen Bandbreite unterwegs“, hebt Frank Gillert hervor. Er selbst ist überdies Vorstandsvorsitzender des Logistiknetzwerkes Berlin-Brandenburg und gehört auch zum wissenschaftlichen Beirat des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit, außerdem ist er im Zukunftsforum öffentliche Sicherheit und in weiteren wichtigen Netzwerken engagiert. Das Projekt wurde schnell auf die Beine gestellt: Erfahrungen daraus und die ernüchternde Erkenntnis, dass Unternehmen in Deutschland – und auch in vielen anderen Ländern Europas – auf solche Situationen wie die derzeitige Pandemie nicht gut vorbereitet sind und es nicht wirklich viel hilfreiches Material gibt, führte zu „RESPAN“. Was Frank Gillert sehr freut: Dass das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 500 000 Euro geförderte Projekt schnell in die Wege geleitet werden konnte, ohne die sonst üblichen langen Vorlaufzeiten. Denn das Thema ist jetzt akut, gerade stecken die Unternehmen mittendrin in einer für viele schwierigen wirtschaftlichen Situation, da wollen Gillert und die anderen Projektbeteiligten schnell Hilfe bereitstellen können. Konkrete Lösungen sollen entstehen: Sorge, dass die für die Umfrage avisierte hohe Teilnehmerzahl vielleicht nicht erreicht werden könnte, hat Jan Seitz nicht, denn über die vielen Netzwerke gibt es gute Kontakte zu Industrie- und Handelskammern und Wirtschaftsverbänden. So können sie auch kleinere Handwerksbetriebe beispielsweise ansprechen. „Gerade auch in Brandenburg gibt es zahlreiche Kleinstunternehmen. Es ist für jeden, gerade auch kleine Firmen“, betont Gillert noch mal. Es gehe darum, konkrete Lösungen zu finden, die auch für Unternehmen ohne die entsprechenden personellen Kapazitäten für so etwas wie Pandemieplanungen umsetzbar sind. Im Januar konnte das Projekt starten, abgeschlossen werden soll es zum Jahresende. Dann soll das Online-Tool bereits für jeden nutzbar sein. Weitere Informationen zum Projekt „RESPAN“: www.th-wildau.de/respan Von Karen Grunow