Wildau: Sofortprogramm zur Förderung des Radverkehrs beschlossen

Für Radfahrer will Wildau in Zukunft vieles besser machen als bisher. Bei allen Planungen zum öffentlichen Raum soll künftig auf „angemessenen Platz für den Radverkehr“ geachtet werden. Das steht in einem Sofortprogramm zur Förderung des Radverkehrs, das der Stadtrat auf Antrag der Fraktion BfW/Grüne beschlossen hat. Es enthält sechs konkrete Maßnahmen. Damit soll erreicht werden, dass mehr Wildauer das Fahrrad nutzen und die Sicherheit von Radfahrern erhöht wird. Radkonzept bis Ende 2021: So soll die Stadtverwaltung bis Ende 2021 ein Radverkehrskonzept vorlegen. Darin sollen der Ist-Zustand der Radwege erfasst, künftige Haupt- und Nebenrouten festgelegt und Qualitätskriterien aufgestellt werden. Für den Bau und die Sanierung von Radwegen, Fahrradparkplätzen sowie Ausschilderungen soll ein Fahrplan bis zum Jahr 2030 erstellt werden. Ebenfalls vorgesehen ist die Gründung einer Arbeitsgruppe Radverkehr. Sie soll mindestens vierteljährlich tagen, die Mitarbeit von Wildauern ist ausdrücklich erwünscht. Es ist außerdem festgelegt worden, dass bei allen Straßenbauvorhaben stets „angemessene Radverkehrsanlagen“ einzuplanen sind. Der Bauausschuss des Stadtrates soll regelmäßig darüber informiert werden. Bei einer zweistündigen Rundfahrt durch Wildau wurden die Schwachstellen bei den Radwegen unlängst aufgezeigt. Eingeladen hatte der Vorsitzende des Bildungs- und Sozialausschusses, Frank Nerlich (BfW/Grüne). Die Fahrt war schon lange geplant und ist nicht Teil des Sofortprogramms. Doch die Erkenntnisse können für das Programm gleich mit genutzt werden. Rundfahrt durch Wildau: Nerlich ging es vor allem um die Wege zu Schulen und Kitas. Eltern hatten das immer wieder kritisch angesprochen. Bei der zweistündigen Rundfahrt von der Freiheitsstraße über die Bergstraße und durch die Schwartzkopffsiedlung zurück zum Ausgangspunkt wurden 45 Problemzonen aufgenommen. Mal war es zu eng, mal waren Radwege verwirrend oder gar nicht ausgeschildert. „Und wir waren nur auf den Hauptstraßen unterwegs“, sagt Nerlich. Besonders negativ fiel die Bergstraße auf, was die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger angeht. Abwärts gibt es keinen Radweg, fehlende farbige Markierungen sowie Warnschilder wurden notiert, außerdem das Fehlen weiterer Querungshilfen. Aber auch andere Straßen waren laut Nerlich nicht viel besser. „Es dürfte noch eine Menge Arbeit anfallen.“ Von Frank Pawlowski