Zeuthens Sozialdemokraten fordern Bahnquerung für Fußgänger und Radfahrer

In der Standortdebatte um eine neue Grundschule in Zeuthen will die SPD am liebsten gleich noch eine Bahnquerung für Fußgänger und Radfahrer in Angriff nehmen. Unabhängig davon, wo die neue Grundschule gebaut wird, müssten die Schüler die Möglichkeit haben, die Schule sicher, also ohne die Gleise zu überqueren, zu erreichen, begründete die Fraktion den Vorstoß. „Die Planung solcher Querungen würde auch die Diskussion entschärfen, ob der neue Grundschulstandort diesseits oder jenseits der Bahngleise liegen wird“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Heiko Witte. Auch der Autoverkehr rund um eine neue Grundschule könne durch eine zusätzliche Unter- oder Überführung verringert werden. Sicherer Schulweg und weniger Elterntaxis: Geht es nach den Zeuthener Sozialdemokraten, könnte die Brücke oder der Tunnel auf halber Strecke zwischen der Nordschranke in der Heinrich-Heine-Straße und dem Bahnübergang Friedenstraße in Eichwalde entstehen, also in dem Bereich, in dem die neue Schule gebaut werden soll. Als mögliche Grundschulstandorte stehen momentan der Zeuthener Winkel (westlich der Bahntrasse), die Schiller- und die Heinrich-Heine-Straße (beide liegen östlich der Bahngleise) zur Diskussion. Die Entscheidung, ob Tunnel oder Brücke, spielt für die Sozialdemokraten erst einmal keine Rolle. Viel wichtiger sind der Fraktion ein sicherer Schulweg und weniger Elterntaxis vor der künftigen Schule. „Ein Tunnel ist immer die charmantere Lösung. Die sparsame Variante ist sicherlich die Brücke“, sagte Witte. Deutsche Bahn: „Brücken prinzipiell kein Problem“: Sollte der SPD-Vorstoß Erfolg haben, bleibt, abgesehen von den Kosten, noch zu klären, ob die Gemeinde, eine solche Über- oder Unterführung der Bahngleise überhaupt auf eigene Faust bauen darf. „Brücken sind prinzipiell kein Problem“, bestätigte ein Sprecher vom Berliner Regionalbüro der Deutschen Bahn. Schwieriger sei es bei Tunneln. Sobald es um Veränderungen an der bestehenden Eisenbahnverkehrsanlage gehe, sei ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. „Die Frage ist, wer’s bezahlt. Beim Bau einer Brücke liegt die Federführung beim Baulastträger, in diesem Fall bei der Kommune. Wir als Bahn werden am Vorhaben beteiligt und stimmen in der Regel bloß zu“, sagte der Bahnsprecher. Störanfällige Schranken und Verkehrschaos: Hintergrund sind zudem die langen Schließzeiten der Schranken: Wer am Bahnhof Zeuthen die Gleise überqueren will, braucht vor allem in den Hauptverkehrszeiten viel Geduld. Schon jetzt passieren circa 15 Züge pro Stunde den Bahnübergang am Forstweg. Wegen der hohen Taktdichte der Züge ist die Schranke im Schnitt bis zu 30 Minuten in der Stunde geschlossen. Darüber hinaus sind die Schranken extrem störanfällig. Immer wieder kommt es an dem Bahnübergang zu langen Staus, etwa weil die Halbschranken nicht richtig schließen. Lesen Sie auch: Ein Bahnübergang für zwei Gemeinden Grüne präsentieren Konzept für Forstweg Gefahr am Bahnübergang: „Jeder Unfall ist einer zu viel“ Von Josefine Sack

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