Zeuthen will lokale Unternehmer in der Coronakrise finanziell entlasten

Die Gemeinde Zeuthen will Gastronomen und kleinen Gewerbetreibenden aus dem Ort in der Coronakrise – so gut es geht – finanziell beistehen. Der Vorstoß stammt von der FDP-Fraktion. Ihr Fraktionsvorsitzender Karl Uwe Fuchs hat angeregt, gastronomische Betriebe, die eine Immobilie der Gemeinde angemietet oder gepachtet haben, finanziell zu entlasten. Die Gemeindevertretung, die vorerst nur noch in einer Notbesetzung tagt, soll bereits an diesem Donnerstag über den Antrag abstimmen. AfD und Linke haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Das tägliche MAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Brandenburg täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Hilfe für Gastronomen, Mieter und Händler: Der FDP-Vorschlag sieht vor, die Mieten beziehungsweise Pachten für die Zeit der coronabedingten Einschränkungen für Restaurants ab April auszusetzen. Erst wenn die Restaurants wieder normal öffnen dürfen, soll die Gemeinde die Mieten wieder erheben dürfen – und zwar für den darauffolgenden Monat. Darüber hinaus sollen die straßenrechtlichen Sondernutzungsgebühren für den Wochenmarkt und für Verkaufsstände, die der Versorgung der Bevölkerung dienen, ebenfalls ausgesetzt werden. „Wegen der Krise, die durch die Verbreitung des Coronavirus entstanden ist, haben die Händler und Caterer immer weniger Kunden. Gleichzeitig steigen die Preise für die Waren“, erläuterte Fuchs. Eltern müssen keine Kitabeiträge zahlen: Das Papier sieht außerdem vor, dass Mieter kommunaler Wohnungen eine Fristverlängerung zur Zahlung ihrer Miete bei der Gemeindeverwaltung beantragen können. Eltern, deren Kinder derzeit nicht in den Kitas betreut werden, sollen zudem von der Zahlung der Kitagebühren befreit werden. „Die Krise trifft die Menschen und Unternehmen gleichermaßen“, so Fuchs. Es sei im Interesse Zeuthens, dass die lokalen Betriebe ihre Arbeit nach Corona fortsetzen können. Fuchs hofft, dass dem Maßnahmenpaket am Donnerstag alle Fraktionen zustimmen. Gastronom Leutloff: „Wirtschaftliche Ausfall ist immens“: Für den Zeuthener Restaurantbetreiber Hartmut Leutloff kommt das kommunale Hilfspaket zum richtigen Zeitpunkt. Normalerweise ist Leutloffs Restaurant auf Monate im Voraus ausgebucht. „Der wirtschaftliche Ausfall ist immens“, sagt der Gastronom. Löhne, Lieferanten, die Miete, Betriebskosten und Steuern – all das muss nun trotz Corona weiter bezahlt werden. Bloß wovon, wenn die Einnahmen ausbleiben? Seit 1995 betreibt Leutloff in Miersdorf das für seine Gourmetküche bekannte „Wirtshaus am See“. Er beschäftigt neun feste Mitarbeiter. „Bis Ende März waren die Löhne sicher. Ab April habe ich Kurzarbeit beantragt“, sagt er. Dass ihm nun zumindest ein Teil der Restaurantmiete – das Wirtshaus samt Pension am Freibad Miersdorf gehört der Gemeinde – erlassen werden könnte, nennt er einen „wichtigen Beitrag“, um trotz der Krise liquide zu bleiben. Leutloff sieht es pragmatisch. Die notgedrungene Auszeit nutzt er, um seinen Gasthof auf Vordermann zu bringen: „Wenn wir nicht kochen können, malern wir eben“, so der Gastronom. Lesen Sie auch: Geschäftsfrau aus Königs Wusterhausen kämpft ums Überleben MAZ zusammen stark: So können Sie Händlern aus Ihrer Region helfen Von Josefine Sack

Zeuthen / Covid-19 - So will Zeuthen lokalen Unternehmern helfen