Zeuthens digitale Alternativen zum Weihnachtsmarkt

Die Adventszeit, die am Sonntag begonnen hat, ist in diesem Jahr eher ungewöhnlich. Wegen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Sicherheitsmaßnahmen fallen viele Veranstaltungen im Dezember aus. Viele werden vor allem das gemütliche Schlendern auf dem Weihnachtsmarkt vermissen. Trank man sonst mit Freunden und Familie seinen Glühwein, nachdem man Handgemachtes an einem der vielen Stände ergattert hatte, macht man es sich aktuell zu Hause gemütlich. Lesen Sie auch: Zeuthen: Bürgerinitiative gegen Grundschul-Standort in der Zeuthener Heide Zeuthen: City-Toilette noch nicht in Betrieb Zeuthen: Edeka-Entwürfe erneut abgelehnt Um in dieser schwierigen Zeit anderen etwas Gutes zu tun und ihnen das Gefühl von Weihnachtsmarkt ins Wohnzimmer bringen zu können, haben Tanja und Mattias Zeising aus Zeuthen, gemeinsam mit Freunden einen virtuellen Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen. Das Ehepaar führt neben einer eigenen Werbeagentur die Kreativwerkstatt Lønneberga in der Nähe des S-Bahnhofes. Bereits im vergangenen Jahr fand dort der Zimtsternmarkt in der Vorweihnachtszeit statt. Kleine Unternehmen konnten dort ihre Produkte präsentieren und verkaufen. „Wir waren überrascht, wie gut besucht der Zimtsternmarkt war“, erzählt Tanja Zeising. „Es war so schön. Wir haben damals alle zum Schluss noch zusammen gesungen.“ Die Beteiligten hätten vorgehabt, das in diesem Jahr zu wiederholen, doch coronabedingt ist das nicht möglich. Breit gefächertes Angebot: Doch eine Freundin hätte sie auf die Idee gebracht, das Konzept virtuell zu erstellen. So findet man den Zimtsternmarkt nun im Internet. 14 Unternehmen sind bisher auf der Website vertreten, das Angebot wächst noch weiter. „Wir haben noch andere Labels angeschrieben und sind offen für Bewerbungen“, so Zeising. Neben vielen regionalen Unternehmen sind auch Geschäfte aus Hamburg und Rheinland-Pfalz vertreten und laden auf der Website zum Shoppen ein. Von selbst genähten Produkten, über Rucksackkanus zu Wein und Schmuck ist das Angebot breit gefächert. „Es sollen keine typischen Mädchengeschenke sein“, erklärt Tanja Zeising. Gemütlich vom Sofa einkaufen: Sie und ihr Ehemann sind mit ihrem Kinderbuch „Karamella Propeller und der magische Polkadot“ vertreten, mit dem sie in der für viele schweren Corona-Zeit etwas Abwechslung bieten wollen. So wie auch mit ihrem virtuellen Weihnachtsmarkt. „Mit einem Glühwein macht man es sich zu Hause gemütlich mit Weihnachtsmusik und shoppt von der Couch aus.“ Neben dem Ehepaar Zeisinger, hat sich ein weiterer Zeuthener Gedanken zu einer digitalen Alternative gemacht. Nachdem Bürgermeister Sven Herzberger auf der Sitzung der Gemeindevertreter in der vorigen Woche bekanntgab, dass der Adventskalender der Begegnung coronabedingt ausfallen wird, ist Marius Langas auf die Idee gekommen, einen virtuellen Weihnachtsmarkt stattfinden zu lassen. Weihnachtsmarkt im Livestream: Sein Vorschlag ist es, einen Auftritt regionaler Künstler im Bürgerhaus im Internet zu übertragen. „Die Idee finden wir als Gemeinde sehr gut und werden sie selbstverständlich unterstützen“, sagt Kathi Mende, Sprecherin der Kommune. Am 23. Dezember von 15 bis 17 Uhr sollen dann weihnachtliche Programmpunkte gezeigt werden. „Derzeit sind wir mit KW-TV im Gespräch, die den Livestream für die Internetseite ermöglichen und vielleicht ja auch eine Übertragung bei KW-TV, um möglichst viele Menschen erreichen zu können.“ Ein genaues Programm gebe es bisher noch nicht, aber eines stehe bereits jetzt fest: Bürgermeister Herzberger wird verkleidet als Weihnachtsmann, die Geschichte vom Zeuthener Weihnachtswichtel vorlesen. Von Joice Nkaigwa