5388 Menschen im Havelland ohne Job

Seit Beginn der Corona-Krise Anfang März ist die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Havelland um 905 Personen gestiegen. Aktuell sind 5388 Menschen ohne Job gemeldet, teilt die Agentur für Arbeit mit. Das sind 132 mehr als noch im Juni. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent auf nun 6,1 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 5,1 Prozent. Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt: „Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie sind insbesondere saisonbedingte Effekte der Sommer- und Ferienzeit dafür ursächlich“, erklärt Guido Solga, Bereichsleiter Havelland bei der Agentur für Arbeit. Der negative Trend soll sich auch im August weiter fortsetzen. Dabei zeigt sich der Arbeitsmarkt, unabhängig der Corona-Situation weiter geteilt. So liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbereich Nauen bei 4,6 Prozent. 2957 Menschen waren hier ohne Arbeit gemeldet. 80 mehr als noch im Juni. Im Bereich der Geschäftsstelle Rathenow ist die Quote auf 10,3 Prozent gestiegen. Hier waren 2431 Menschen ohne Job, 52 mehr als im Vormonat. Auch im Juli war der Arbeitsmarkt weiter von Kurzarbeit geprägt. So wurde für 87 Beschäftigte Kurzarbeit neu angezeigt. Mit den Zahlen zu Beginn der Corona-Krise ist dies aber nicht mehr zu vergleichen. Im April wurde noch für 8688 Beschäftigte Kurzarbeit beantragt. Grundsätzlich gab es viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. 369 Personen haben im Juli eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt verloren. Eine neue Beschäftigung konnten nur 278 Menschen finden., 12,9 Prozent weniger im Juni. Corona wirkt sich kaum auf den Arbeitsmarkt aus: Auf den Ausbildungsmarkt scheint sich die Krise derweil kaum auszuwirken. „Der Ausbildungsmarkt im Havelland bleibt stabil. Die Nachfrage der Arbeitgeber und das Interesse der Jugendlichen an einer Ausbildung liegt unverändert auf Vorjahresniveau“, so Solga. Allerdings ist die Anzahl der Bewerber gestiegen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Derzeit sind dies 304 Jugendliche, 21,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Dem gegenüber stehen rund 400 nicht besetzte Ausbildungsstellen. Wegen der anhaltenden Einschränkungen bewegt sich die Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem regulären Arbeitsmarkt weiter unter dem Vorjahresniveau. Es wurden sowohl weniger Stellen gemeldet, als auch weniger Arbeitskräfte eingestellt. Jobs gibt es dennoch. 20 freie Stellen meldet das Verarbeitende Gewerbe. Gesucht werden hier Montierer, Industriemechaniker und Maschinen- und Anlagenführer. 20 freie Stellen meldet der Einzelhandel: Bedarf gibt es weiterhin im Handel. Allein 20 Stellen meldet der Einzelhandel, fünf gibt es im Großhandel. Gefragt sind vor allem Verkaufskräfte und Kassierer für den Lebensmittelbereich. Apotheken suchen weiter Fachkräfte, die es derzeit auf dem Arbeitsmarkt nicht gibt. 37 offene Stellen meldet die öffentliche Verwaltung. „Gesucht werden vor allem zum Schuljahresbeginn neue Lehrer, da eine Vielzahl in Altersrente oder Pension geht. Große Nachfrage gibt es weiterhin nach Verwaltungsmitarbeitern. Auch Führungskräfte für verschiedene Sachbereiche sowie Erzieher für Kita-Einrichtungen werden gesucht“, so erklärt Guido Solga. Insgesamt zählt die Agentur für Arbeit derzeit 1138 offene Stellen, rund 14,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Jugendliche, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, erreichen die Berufsberatung der Agentur für Arbeit unter: 03391/69 4000. Von Danilo Hafer