Brieselang: Auf der Suche nach zusätzlichen Sportflächen

Über Platznot klagt der Sportverein Grün Weiss Brieselang schon seit Längerem. Und der Vorschlag der Gemeinde, auf dem Gelände des Fichtesportplatzes die geplante Gesamtschule samt Turnhalle zu errichten, würde diese Situation noch verschärfen. Deshalb müssen unbedingt Ergänzungsflächen für den Fichtesportplatz gefunden werden. Dazu haben die Gemeindevertreter jetzt einen Beschluss gefasst. Danach ist die Gemeindeverwaltung nun auf Vorschlag der Fraktion BFB beauftragt, mehrere Flächen, die dafür in Betracht kommen könnten, auf ihre Eignung hin zu prüfen – unabhängig von der heutigen Eigentümersituation. Liste mit Grundstücken: Dazu gehören unter anderem Areale an der Stormstraße, auf dem Gutsmann-Gelände an der Pappelallee, an der Lange Straße und am Wiesenweg. Die Liste ist aber noch erweiterbar. In dem Zusammenhang spielte auch wieder der desaströse Zustand des Kunstrasenplatzes auf dem Fichtesportplatz eine Rolle. Dieser ist nur noch befristet und unter besonderen Auflagen nutzbar. Ursprünglich war im Gespräch, den Rasenplatz für bis zu 300 000 Euro zu erneuern. Reparatur soll erfolgen: Allerdings ist noch nicht klar, wie es mit dem Sportplatz künftig genau weitergehen soll. Um Zeit für Entscheidungen zu gewinnen und auch weil der SV Grün-Weiss keine Zeit zum Abwarten hat, ist jetzt erst einmal eine professionelle Reparatur des Kunstrasenplatzes geplant. Für 20 000 Euro soll er in den Ferien so repariert werden, dass dort für maximal 24 Monate wieder ein Spiel- und Trainingsbetrieb möglich ist. „Wir sind sonst nicht in der Lage, in einen geregelten Punktspielbetrieb zu gehen“, bekräftigte noch einmal Vereinsvorsitzender Matthias Reer in der Gemeindevertretersitzung. Absagen erhalten: Er war deshalb über das Reparaturangebot froh, das eine zeitnahe Lösung ermöglicht. Denn den Spiel- und Trainingsbetrieb für die 17 Mannschaften in anderen Kommunen durchzuführen, sei nicht möglich. „Wir haben nur Absagen bekommen“, so Reer. Ganz vom Tisch ist eine komplette Erneuerung des Kunstrasens aber nicht. So wollte die CDU eigentlich darauf dringen, dass der Austausch wenn schon nicht 2020, dann aber 2022 durchgeführt wird. Nunmehr wurde in den BFB-Antrag eingefügt, dass der Bürgermeister den Platz rechtzeitig vor dessen Unbespielbarkeit sanieren lassen soll – nach Möglichkeit mit Fördermitteln. Perspektive muss aufgezeigt werden: „Mit einer Notreparatur müssen wir kurzfristig eine Bespielbarkeit gewährleisten. Aber es geht auch darum, dem Verein eine Perspektive aufzuzeigen, nämlich dass die Gemeinde Ersatz schaffen wird – unabhängig von irgendwelchen Alternativen“, mahnte Michael Koch (CDU). Denn bis 2022 werde man kein neues Sportgelände zur Verfügung haben. Die Linken wollten eine kurzfristige Reparatur verhindern, plädierten stattdessen für eine grundhafte Sanierung für maximal 300 000 Euro. Dann aber zogen sie ihren Antrag dazu wieder zurück, da sie mit dem geänderten BFB-Antrag am Ende leben konnten. Baurechtliche Probleme: BFB-Fraktionschef Christian Achilles hatte zuvor dafür plädiert, nicht mit Gewalt und gegebenenfalls umsonst viel Geld auszugeben, sondern gleich eine Alternativfläche zu entwickeln. Er befürchtet nämlich, dass baurechtliche Probleme mit den Nachbarn verschärft werden, wenn der Verein an dem jetzigen Standort bleibt und zudem die Schule mit Außensportfläche dort errichtet wird. „Es wäre besser, wenn wir woanders hingehen, dann wäre auch das baurechtliche Problem gelöst“, glaubt Achilles. Von Andreas Kaatz