Einige Hürden auf dem Weg zu einer neuen Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Brieselang wurden jetzt übersprungen. Es liegt die Genehmigung des Brandenburger Bildungsministeriums für die Änderung der Schulform zum Beginn des Schuljahres 2021/2022 ohne Einschränkungen vor“, sagt Bürgermeister Wilhelm Garn. Damit wurde dem Beschluss der Gemeindevertretung vom 27. März dieses Jahres entsprochen und „wir haben mehr Planungssicherheit“, ergänzt Garn.
Kreis will 6,13 Millionen Euro beisteuern
Praktisch parallel dazu haben sich zwei kreisliche Ausschüsse für mit der Kofinanzierung des Neubaus in Brieselangs beschäftigt. Sowohl die Mitglieder des Finanzausschusses als auch des Bildungsausschusses stimmten dem Vorschlag der Kreisverwaltung zu, der vorsieht, dass der Kreis maximal rund 6,13 Millionen Euro zu dem Bauvorhaben beisteuern wird. Wobei es dabei um das neue Schulgebäude und die unverzichtbare Dreifeldsporthalle geht.
„Das letzte Wort hat der Kreistag, wenn über den Haushalt 2020 und die Verpflichtungserklärungen für 2021 und 2022 entschieden wird“, erklärt die für das Schulverwaltungsamt zuständige Beigeordnete Elke Nermerich.
Gesamtinvestition beträgt etwa 25 Millionen Euro
Im Bildungsausschuss am Montagabend in Nauen herrschte großes Einvernehmen zu dem geplanten Neubau in Brieselang, der nach ersten Berechnungen etwa 25,3 Millionen Euro kosten soll. Nach derzeitigem Stand muss die Gemeinde den Großteil des Geldes allein aufbringen und über Kredit finanzieren. Fördermittel vom Land in solchen Dimensionen, wie sie die Gemeinde Wustermark für den Schulneubau in Elstal bekommen wird, sind nicht in Aussicht.
Vertrag mit dem Landkreis ist nötig
Doch spätestens als die Prognosen für die Entwicklung der Schülerzahlen bis 2022 vorlagen, war klar: Man braucht im Osthavelland eine weitere Oberschule mit gymnasialer Oberstufe sowie eine Erweiterung der Sekundarstufe I in Brieselang und damit auch eine Dreifeldsporthalle. Unter der Voraussetzung einer finanziellen Beteiligung des Landkreises, so wie es bei den Erweiterungen in Nauen und Falkensee geschehen ist, stimmte die Gemeinde Brieselang grundsätzlich dafür, einen entsprechenden Neubau zu planen.
„Es ist die größte Investition, die von der Verwaltung der Gemeinde Brieselang als Trägerin der Bildungsstätte gestemmt wird“, sagt der zum Jahresende ausscheidende Bürgermeister Wilhelm Garn (CDU). Die Planerausschreibung sei bereits öffentlich platziert. In einem nächsten Schritt müsse der öffentlich-rechtliche Vertrag mit dem Landkreis von der Gemeindevertretung genehmigt werden. Dann sei ein Beschluss über den Gemeindehaushalt 2020 nötig, in dem die Finanzierung des Eigenanteils der Gemeinde am Schulneubau geregelt ist. „Ich gehe davon aus, dass die neue Gesamtschule zum Schuljahr 2021/22 fertig wird“, so Garn.
Mehrbedarf an Schulplätzen
Der Landkreis beteiligt sich finanziell am Neubau der Gesamtschule in Brieselang, um den Mehrbedarf an Schulplätzen im Bereich der weiterführenden allgemein bildenden Schulen im östlichen Havelland zu decken, so Elke Nermerich. „Schließlich geht der Mehrbedarf über das Gebiet einer Gemeinde Brieselang hinaus, so dass Brieselang nicht verpflichtet ist, diesen an seiner Oberschule abzudecken.“
Der Zuschuss des Landkreises umfasse 100 Prozent der Aufwendungen für die Unterrichts-, Fach- und Nebenräume sowie für die Zuwegungen des 4. Zuges der Sekundarstufe I. Dazu kommen 50 Prozent der Aufwendungen für die zusätzlich für die Sekundarstufe II erforderlichen allgemeinen Räume und das zusätzlich nötig Sportfeld inklusive Geräteraum und Umkleidebereich der künftigen Dreifeldhalle, so Nermerich.
Von Jens Wegener