Dallgow erste Gemeindevertretersitzung für Bürgermeister Sven Richter

Die Saaluhr im Dallgower Rathaus zeigte 19.01, als Ralf Böttcher, Vorsitzender der Gemeindevertretung, am Kopfende der aufgebauten Tische die Gemeindevertreter begrüßte. Nach dem obligatorischen Corona-Update ergriff Bürgermeister Sven Richter (CDU) das erste Mal als höchster Verwaltungsbeamter das Wort in der Gemeindevertretersitzung. Für ihn war die erste Sitzung der Gemeindevertreter im neuen Jahr auch gleichzeitig die erste als Bürgermeister. An seinen Platz am Kopfende statt in der Runde muss er sich dabei erst noch gewöhnen: „Natürlich ist es ein ganz anderes Gefühl und eine andere Verantwortung dort vorn zu sitzen“, erklärt er nach der Versammlung. Einigkeit bei den Stichwahl-Kandidaten: Bei einem Blick in die Runde der anwesenden Gemeindevertreter und der Besucher bot sich ein gewohntes Bild: Mund-Nasenschutz und Abstand wo es möglich war. Einen Eilantrag des Bürgermeisters zum Tragen des Mund-Nasenschutzes in allen Gremien der Gemeinde beschlossen die 17 stimmberechtigten Vertreterinnen und Vertreter nach kurzer Diskussion. Bürgermeister Richter begründete seinen Antrag unter anderem mit den neuen Mutationen. Auch Harald Wunderlich (FWG) sah die verbindliche Richtlinie positiv: „Wir verlangen von den Bürgerinnen und Bürgern in vielen Lebensbereichen das Tragen einer Maske, deshalb müssen wir in dieser Hinsicht auch hier Vorbilder sein“, pflichtete er seinem Konkurrenten bei der vergangenen Bürgermeisterwahl bei. Sven Richter und Harald Wunderlich waren nach dem ersten Wahldurchgang am 1. November des vergangenen Jahres als Kandidaten für die Stichwahl ermittelt worden. Dort setzte sich Richter nur knapp mit 54,9 Prozent der Stimmen als neuer Bürgermeister durch. Gegenwind bei Finanzausschuss: Bei den anschließenden Anfragen der Anwesenden zeigten sich allerdings wieder die gegensätzlichen Positionen der Gemeindevertreter, beispielsweise beim Kommunikationskonzept zur kommenden 750-Jahr-Feier oder bei der Einrichtung eines Finanzausschusses, den der Bürgermeister vorschlug. Den Gegenwind nimmt er aber gelassen: „Das meine Vorschläge und auch ich als Person bei vielen Diskussionen nun mehr im Mittelpunkt stehen, ist ja ganz normal, damit hatte ich schon gerechnet“, erklärt er. Bei der Abstimmung über die Senkung von Kita- und Hortbeiträgen waren sich dann allerdings wieder alle einig. Mit 17 Ja-Stimmen beschlossen alle Gemeindevertreter einstimmig die Festsetzung der Beiträge für die Kinderbetreuung. Theodor Hölscher (SPD), Peter Paul Weiler (B90/Die Grünen) und Fritz Kluchert (CDU) waren auf der gewaltigen Leinwand des modernen Rathauses zugeschaltet. Wenig los hinter verschlossenen Türen: Um 21.45 wurden alle Gäste der Versammlung aus dem Saal gebeten, um den nichtöffentlichen Teil beginnen zu können. Viel verpasst haben die vier noch anwesenden Bürger aber nicht. „Der nichtöffentliche Teil nahm in etwa ganze drei Minuten in Anspruch“, verriet der Bürgermeister nach der Gemeindevertretungssitzung am Telefon. Von Max Braun