Dallgow wird in den nächsten Jahren weniger stark wachsen

Die Gemeinde Dallgow-Döberitz wird in den nächsten 25 Jahren wohl weniger stark wachsen als bisher angenommen. Das geht aus einem aktuellen Bericht zur Bevölkerungsentwicklung hervor, den die Gemeindeverwaltung erarbeitet hat. Laut Gemeindekämmerer Mario Baumung werde sich die Bevölkerungszahl irgendwo im Bereich um 11 400 Einwohner einpegeln. Derzeit leben 10 100 Menschen in der Gemeinde. Frühere Prognosen gingen von 14.000 Einwohnern aus: Im Jahr 2016, bei der letzten Bevölkerungsprognose, ging man noch von einem ganz anderen Wachstum aus. Mit 14 400 Einwohnern rechnete die Gemeinde damals. 2022 sollte die 12 000er-Marke überschritten werden. „Diese Prognose ist aus heutiger Sicht nicht vorstellbar“, heißt es in dem Papier. Ein Grund für das geringere Wachstum sei, dass die einst prognostizierte Steigerung der Geburtenrate nicht in diesem Umfang zu verzeichnen sein werde. Außerdem sei derzeit davon auszugehen, dass nach der Fertigstellung der aktuell geplanten Neubaugebiete keine größeren Bauvorhaben mehr im Gemeindegebiet erfolgen werden. Zuwachs sei dann nur noch in kleinen Größenordnungen, etwa durch Lückenschließungen, zu erwarten. 424 neue Wohneinheiten bis 2023: So wurden zwischen 2010 und 2019 in Dallgow-Döberitz 671 neue Wohneinheiten geschaffen. Die Gemeinde ist in diesem Zeitraum um 1567 Einwohner gewachsen. Bis 2023 ist die Fertigstellung von weiteren 424 Wohneinheiten geplant. Neben dem Einfamilienhausbau in Neu Döberitz und dem sogenannten Nassen Dreieck sollen im Sperlingshof mehrgeschossige Wohnhäuser mit rund 150 Wohnungen entstehen. Da gerade beim Wohnungsbau zum Großteil Ein- bis zwei-Zimmer-Wohnungen geplant seien, habe dies auf den Zuwachs nur geringe Auswirkungen. Geringfügig wachsen soll auch der Ortsteil Seeburg. Derzeit leben dort rund 1147 Menschen. Bis 2044 könnte Bevölkerungszahl auf 1383 ansteigen. „Die positive Veränderung könnte auf das städtebauliche Konzept des Bebauungsplans D50 ,Mühlenberg’ zurückzuführen sein. Geplant ist, im zentralen Bereich Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Doppelhaushälften zu errichten“, steht in dem Bericht. Anteil der 24- bis 36-Jährigen steigt: Im Unterschied zur restlichen Gemeinde sei in Seeburg jedoch mit einem deutlicheren Anstieg der über 80-Jährigen zu rechnen. In der Gesamtgemeinde wachse hingegen vor allem die Altersgruppe der 24- bis 36-Jährigen. Das sei vor allem auf die gestiegene Geburtenrate zwischen 2010 und 2019 zurückzuführen. Gleichzeitig steige der Anteil der Älteren aufgrund der höheren Lebenserwartung. Mit der Fertigstellung der Wohngebiete und dem Zuzug vor allem junger Familien werde auch die Anzahl der Kita- und Schulkinder weiter leicht steigen. Engpässe bei der Betreuung in den kommunalen Kitas sollte es aber nicht geben. So stehen mit Fertigstellung des Kita-Neubaus in der Finkenkruger Straße in Dallgow-Döberitz ab 2022 insgesamt 653 Betreuungsplätze zur Verfügung. Ein Puffer gibt es auch in der Grundschule. Die Zahl der schulpflichtigen Kinder bis zwölf Jahre soll von 770 auf 881 Kinder steigen. 2019 wurden jedoch insgesamt rund 5,9 Prozent weniger Schüler an der Grundschule unterrichtet, als es die Soll-Zahlen vorgesehen hätten. Mit dem jüngst eröffneten Erweiterungsbau in der Steinschneiderstraße wurden die Kapazitäten noch einmal erhöht. In diesem Schuljahr werden 760 Jungen und Mädchen an den beiden Standorten der Grundschule unterrichtet. Von Danilo Hafer