Dallgower Hobbymaler mit Faible für dicke Motorräder

Wenn Manfred Kussmann Lust hat, etwas zu tun, dann macht er es einfach. So war es auch, als er vor über 15 Jahren zum ersten Mal einen Pinsel in die Hand nahm und anfing zu malen. „Es war einfach so ein Einfall, den ich hatte. Also habe ich mir ein Mal-Set und eine Staffelei gekauft und einfach angefangen“, erzählt der heute 81-Jährige. Die Bilder, die Manfred Kussmann seither gemalt hat, sind nun in einer Ausstellung im Rathaus von Dallgow-Döberitz zu sehen. Kussmann begeistern Monet und Cézanne: Dabei verneigt sich der Dallgower vor den großen Malern Claude Monet und Paul Cézanne, deren Werke ihm als Vorbilder für seine eigene Malerei dienten. Es waren die Motive und vor allem die Farben, die Kussmann faszinierten und dies bis heute tun. „Es sind farbenfrohe Bilder, keine düsteren Motive“, so der Dallgower. Als Autodidakt hat sich Manfred Kussmann das Malen selbst beigebracht. „Ich habe mich lange mit den Werken von Monet und Cézanne beschäftigt. Man muss sich schon Gedanken machen, sonst geht das nicht“, sagt er. Beim Malprozess hat er sich dann eines simplen Tricks bedient. Er hat die Vorlagen in Quadrate eingeteilt und diese dann so auf die eigene Leinwand übertragen. „Dabei stand ich ständig vor der Frage, wie die einzelnen Details, wie etwa die Kirschen gemalt wurden, damit sie so lebensecht aussehen.“ Kussmann experimentierte so lange mit seinem Pinsel auf der Mischpalette, bis die richtige Mischung aus verschiedenen Farben die Kirschen auf dem Bild zum Leben erweckten. Seit 20 Jahren lebt Kussmann wieder in Dallgow: „Wenn ich die Bilder jetzt hier im Rathaus sehe, bin ich schon stolz. Ich hatte ja gar keine Vorkenntnisse, als ich mit dem Malen anfing“, sagt der 81-Jährige, der seit 20 Jahren wieder in Dallgow-Döberitz lebt. Als der Anruf aus dem Rathaus kam, er dürfe seine Bilder dort zeigen, packte Kussmann seine Werke zusammen, nahm sie unter den Arm und machte sich gleich auf ins Rathaus. Auch hier lautete sein Motto wieder: Keine Zeit verstreichen lassen, einfach machen. Geboren wurde Kussmann in Spandau, wuchs dann in Finkenkrug auf. Im Laufe der Jahre übte er viele berufliche Tätigkeiten aus. „Ich habe in Dallgow auf der LPG gearbeitet, aber auch mal im Autobahn- und Brückenbau und zuletzt als Maurer in Berlin“, erzählt er. Kussmann hat auch beobachtet, wie sich Dallgow im Laufe der Zeit verändert hat. „Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als am Bahnhof die Rampe der Russen lag, die dort ihre Fahrzeuge und Material verladen haben.“ Heute erkenne er Dallgow an vielen Ecken zwar kaum wieder, dennoch ist es sein Zuhause, hier fühlt er sich wohl und blickt gerne zurück. „Mit 66 Jahren bin ich mit einer Harley Davidson die Route 66 entlang gefahren, quer durch Amerika von Chicago nach Los Angeles“, erinnert er sich. Das sei immer sein großer Traum gewesen, seit er als 14-Jähriger das erste Mal auf der Harley seines damaligen Nachbarn gesessen habe. Kussmann hat ein Faible für die USA, aber auch für Kanada. Eines seiner ersten Bilder zeigt einen stolzen Weißkopfseeadler, das Wappentier der USA. Die Bilder von Manfred Kussmann sind bis Oktober im Dallgower Rathaus zu sehen und stehen zum Verkauf. Von Danilo Hafer