Kandidatin im Porträt: So will Kerstin Richter Bürgermeisterin von Dallgow werden

Das Schild mit ihrer Hausnummer muss Kerstin Richter alle paar Wochen gerade rücken. „Wenn zwei Lkw gleichzeitig am Haus vorbeifahren hängt es sofort wieder schief. Aber in Steglitz habe ich früher neben einer Autobahnauffahrt gewohnt, das war schlimmer“, erzählt Kerstin Richter. Kerstin Richter lebt seit 17 Jahren in Dallgow: Seit mittlerweile 17 Jahren lebt die 46-Jährige in der Dallgower Wilmsstraße, hat hier ihr Zuhause im Grünen gefunden. Bei der Bürgermeisterwahl am 1. November tritt Kerstin Richter für die SPD an. „Dallgow braucht endlich mal eine Frau an der Spitze. Ich denke, dass dafür genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist.“ >>>Lesen Sie auch: Richter und Tharun treten bei Bürgermeisterwahl an 2013 trat Richter, die in Berlin-Steglitz geboren und aufgewachsen ist, in die SPD ein. Aus „voller Überzeugung“, wie sie sagt. Aktuell ist sie stellvertretende Vorsitzende der SPD-Havelland und Sachkundige Einwohnerin im Dallgower Gemeindeentwicklungsausschuss. Das Haus in der Wilmsstraße bewohnt Kerstin Richter gemeinsam mit ihrem Hund Blaster, einem kleinen britischen Hütehund. Die beiden sind ein eingespieltes Team, das beweisen nicht zuletzt die vielen Pokale und Schleifen, die mehrere Regale des Wohnzimmers schmücken. „Wir haben zusammen sechs Jahre professionell Agility-Hundesport betrieben. Jetzt ist Blaster elf Jahre alt und in Rente“, sagt sie. >>>Lesen Sie auch: Diese Sieben wollen ins Dallgower Rathaus Einer ihrer größten Erfolge war der 1. Platz bei den niederländischen Meisterschaften. Heute springe Blaster nur noch hin und wieder über Hürden, damit er noch fit bleibt. Die ideale Spielwiese bietet sich dazu gleich hinterm Haus. „Mir war es wichtig, ein großes Grundstück zu haben, auf Grün wollte ich nicht verzichten, als ich nach Dallgow gezogen bin“, erzählt Kerstin Richter. Nach Dallgow zu kommen, heiße für sie nach Hause zu kommen und sich wohlfühlen zu können. Zuständig für Demokratieförderung in Russland und Ukraine: Denn nicht nur sportlich, auch beruflich ist Kerstin Richter schon viel rumgekommen. Als Projektleiterin bei der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung betreut sie Vorhaben im Bereich Politische Bildung und Demokratieförderung, insbesondere in Russland, Belarus und der Ukraine, aber auch in Wien. Dienstreisen haben sie mehrfach dorthin geführt. „Eigentlich bin ich gelernte Kauffrau für audiovisuelle Medien und habe lange bei Sat1 gearbeitet, bis der Sender vor etwa zehn Jahren nach München gezogen ist.“ Bei dem Privatsender hat sie unter anderem die erste Telenovela im deutschen Fernsehen betreut: „Verliebt in Berlin“. Den Umzug des Senders nutze Kerstin Richter schließlich als Chance für einen beruflichen Neuanfang. „Auch wenn dieser Satz immer komisch klingt, aber ich wollte etwas für die Gesellschaft tun.“ Engagiert in vielen Vereinen: Neben ihrer beruflichen Arbeit ist Kerstin Richter auch ehrenamtlich engagiert und in mehreren Vereinen aktiv. Neben dem SV Dallgow und den Wasserfreunden Spandau ist sie Mitglied im Club für Britische Hütehunde und im Sozialverband Deutschland. Zudem ist sie Ausbilderin und Leiterin im IHK Prüfungsausschuss. Am 1. November wird in der Gemeinde Dallgow-Döberitz ein neuer Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin gewählt. Eine mögliche Stichwahl ist am 15. November. 8230 Wahlberechtigte sind zur Abstimmung aufgerufen. Amtsinhaber Jürgen Hemberger (FWG) war seit 2005 hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde. Er geht Ende Oktober in den Ruhestand. Zur Wahl treten an: Marc Lampe (parteilos), Anna Mohn (Grüne), Kerstin Richter (SPD), Sven Richter (CDU), Markus Rohrbeck (parteilos), Vivien Tharun (Die Partei) und Harald Wunderlich (FWG). Darüber hinaus engagiert sich die Dallgowerin im Verein Engelkleidchen. Die Mitglieder nähen Kleidung für sogenannte Sternenkinder, Kinder die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind. Eine Arbeit, die Kerstin Richter besonders am Herzen liegt. „Ich plane die Dinge gerne ganz genau“: Beruf, Freizeit und Hund unter einen Hut zu bekommen ist nicht immer leicht, gerade in den vergangenen Monaten. „Ich bin sehr strukturiert und plane die Dinge gerne ganz genau. Durch Corona wurde der Alltag nun etwas über den Haufen geworfen“, erzählt sie. Auch Heimwerken zählt sie zu ihren Stärken. „Nur Sägen kann ich überhaupt nicht“, gibt sie zu. Gut, dass dies nicht zu den primären Aufgaben einer potenziellen Bürgermeisterin gehört. Von Danilo Hafer