Wie wird Politik in Rathenow gemacht? Worüber kann ein Bürgermeister entscheiden? Was macht ein Ausschuss und was gehört zum Haushalt der Stadt? Diese und andere Fragen stellten Denise Jäkel und Frederike Timme vom Rathenower Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) am Dienstag vor rund 120 Schülern Ronald Seeger (CDU) und Daniel Golze (Die Linke).
Die beiden treten am Sonntag zur Stichwahl um das Amt das Bürgermeisters an. Das KiJuPa gab ihnen nun die Gelegenheit, sich und ihre Ziele den Erstwählern vorzustellen.
„Wir wollen euch über Kommunalpolitik im Allgemeinen und die beiden Kandidaten im Besonderen informieren und euch natürlich auch motivieren, am Sonntag zu Wahl zu gehen“, erklärte Denise Jäkel.
Weil Kommunalpolitik im Lehrplan keine Rolle spielt, sollten die beiden Kandidaten den Schülern zunächst einmal die Grundlagen vermitteln und die oben genannten Fragen beantworten. 60 Sekunden hatten sie dafür Zeit. „Wir wollen es kurz, prägnant und verständlich“, betonte Jäkel.
Für Golze und Seeger, die seit vielen Jahren in der Lokalpolitik mitmischen, keine große Herausforderung. Die Schüler hörten ihnen aufmerksam zu und bestätigten im Anschluss, dass sie einige Wissenslücken auffüllen konnten.
Etwas schwerer taten sich die Kandidaten mit der Aufgabe, drei Dinge zu zeichnen, die ihnen im Leben am wichtigsten sind. Familie, Natur und Sport skizzierte Golze. Seeger zeichnete ein Motorrad und schrieb dazu die Worte Toleranz und Ehrlichkeit auf.
Konkret wurde es im dritten Teil der Veranstaltung. Das KiJuPa hatten Fragen zu Themen gesammelt, die für die Erstwähler von Bedeutung sind. In Sachen Mobilität versprachen beide Kandidaten, sich für eine bessere Anbindung der Ortsteile und für eine engere Taktung des Zugverkehrs nach Berlin einzusetzen.
Golze stellte seine Ideen für die Digitalisierung Rathenows vor
Ebenso wichtig: das Thema Freizeitangebote. Hier sprach sich Daniel Golze dafür aus, dass die Stadt die Trägerschaft für den Rideplatz übernimmt. Seeger hielt sich mit solch konkreten Zusagen zurück. Er hob das umfangreiche Angebot von Vereinen und Verbänden hervor.
Applaus bekam Daniel Golze für seine Ausführungen zur Digitalisierung. Er will Fördermittel für die Anschaffung von Laptops in den Schulen beantragen, freies W-Land im Stadtgebiet installieren und das Defizit der Stadt im Bereich der Sozialen Medien beseitigen. „Um junge Menschen zu erreichen, muss die Stadt Facebook, Twitter, Instagram und Co nutzen“, so Golze.
Nach jedem Themenkomplex stimmten die Schüler darüber ab, wer sie mehr überzeugen konnte. Dabei lag insgesamt Daniel Golze leicht vor dem Amtsinhaber Ronald Seeger.
Von Christin Schmidt