Um den Nauener Bürgermeisterstuhl bewerben sich Eckart Johlige (CDU), Oliver Kratzsch (SPD) und Manuel Meger (LWN). Das gab Wahlleiterin Andrea Bublitz am Donnerstagabend in der Sitzung des Wahlausschusses bekannt. Die Bewerbungsfrist war am Donnerstag um 12 Uhr abgelaufen.
Gewählt wird am 24. September, zusammen mit der Bundestagswahl. Sollte eine Stichwahl nötig werden, sind die Nauener für den 15. Oktober erneut aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Die Amtszeit von Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD), der bei seinem Abschied 24 Jahre als Wahlbeamter tätig gewesen sein wird, endet am 25. Januar. Er wurde im Oktober 2001 erstmals zum Nauener Stadtoberhaupt gewählt, war zuvor Stellvertreter von Werner Appel (SPD).
Die Nauener CDU schickt Eckart Johlige als Kandidaten ins Rennen. Der 50-Jährige, der seit vielen Jahren als Fachanwalt für Arbeits- und Verwaltungsrecht tätig ist, gilt unter anderem als Experte für den öffentlichen Dienst. Die Schwerpunkte seines Wahlkampfs sieht er vor allem im Bereich des Ausbaus der sozialen Infrastruktur. Johlige gehört seit dieser Wahlperiode der Stadtverordnetenversammlung an.
Oliver Kratzsch wurde vom SPD-Ortsverein Havelland-Mitte nominiert. Der 36-Jährige ist SPD-Fraktionschef in der Nauener Stadtverordnetenversammlung und leitet den Ausschuss für Soziales, Kultur, Bildung und Sport. Angesichts des guten Wahlergebnisses für die SPD bei der Kommunalwahl 2014 rechnet er sich gute Chancen aus. Er selbst hatte mit 972 Stimmen das beste Ergebnis aller Nauener Kandidaten. Kratzsch will sich im Wahlkampf auf acht Schwerpunkte konzentrieren. Unter anderem geht es ihm um eine bürgernahe Verwaltung, um eine familienfreundliche Stadt sowie um bezahlbaren und altersgerechten Wohnraum.
Unterstützung bekommt der Sozialdemokrat von den Linken, die keinen eigenen Kandidaten stellen, aber in Oliver Kratzsch einen „verlässlichen Partner“ sehen, so die Linken.
Manuel Meger (34) von der Ländlichen Wählergemeinschaft Nauen (LWN), der den Nauener Bauausschuss leitet und seit 2003 im Stadtparlament sitzt, kündigte einen Maßnahmekatalog für die Ortsteile und Kernstadt an, sollte er die Wahl gewinnen. So sei dringend eine neue Sportanlage für die Schüler in der Kernstadt nötig, auf der auch Freizeitsport betrieben werden kann. Die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrleute soll angemessen entschädigt werden. Ebenso möchte Manuel Meger, der Ortsvorsteher in Berge ist, den Ortstellen generell mehr Einfluss und Gehör verschaffen.
Der AfD-Ortsverband Nauen hat keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt. Man sehe gute Chancen mit dem „bodenständigen und kommunalpolitisch erfahrenen Manuel Meger einen linksgeführten SPD-Bürgermeister in Nauen verhindern zu können“, so die AFD.
Von Jens Wegener