Ärger um Tretminen in Falkensee: Hundedreck gehört in Mülleimer

Am Sonntag platzte Janina Bloch der Geduldsfaden. Bei ihrer Gassirunde mit Mischlingshündin Nala im Falkenseer Ortsteil Falkenhain stolperte die 28-Jährige regelrecht über direkt am Gehweg liegengelassene Hundekotbeutel. Mit Inhalt. Wieder einmal. „So etwas erlebe ich in letzter Zeit immer öfter. Hundehalter und Hundehalterinnen sammeln die Hinterlassenschaften ihrer Tiere ein, werfen sie dann aber einfach irgendwo hin, statt sie zur nächsten Mülltonne zu tragen“, ärgert sie sich. Der nächstgelegene Mülleimer stand in ihrem Fall gar in Sichtweite, nur rund 20 Meter entfernt. „Ich habe den Beutel schließlich eingesammelt und entsorgt, wo er hingehört“, sagt sie. Ein Unding: Manche Hundebesitzer werfen ihre Müllbeutel gar in Vorgärten: Ihrem Ärger über die Achtlosigkeit anderer Hundehalter und Hundehalterinnen machte sie anschließend im Sozialen Netzwerk Facebook in der „Falkensee“-Gruppe mit fast 11 500 Mitgliedern Luft. „Zum einen wollte ich auf das Problem aufmerksam machen. Zum anderen wollte ich an die Hundebesitzer appellieren, ihre Hundekotbeutel ordentlich zu entsorgen.“ Sie hätte in der Vergangenheit gar schon davon gehört, dass diese immer wieder auch in den Vorgärten von Privatgrundstücken landen. „Es gibt wirklich Leute, die das dann einfach über den Zaun werfen“, sagt sie. „Das geht gar nicht, das ist doch echt das Letzte.“ Die Wut der Betroffenen darüber könne sie gut verstehen. „Am Ende werden dann alle Hundehalter und Hundehalterinnen in einen Topf geworfen“, sorgt sie sich. „Ich möchte nicht, dass wir in Falkensee irgendwann an einen Punkt kommen, an dem sich jemand so sehr über die Hunde ärgert, dass er Giftköder auslegt und wir unsere Tiere nur noch mit Maulkörben auf die Straße lassen können, damit sie nichts aufsammeln“, sagt die 28-Jährige. Ihr Beitrag in der Facebook-Gruppe wurde am Sonntag heiß diskutiert. Binnen 24 Stunden fanden sich knapp einhundert Kommentare unter dem Text. „Es gab viel Zustimmung, aber auch einige Leute, die sich gefragt haben, ob wir in Falkensee keine anderen Probleme hätten“, sagt die Tierfreundin. Im Zuge der Diskussion gab es für die junge Frau jedoch auch eine „ganz neue Erkenntnis, auf die ich bisher noch gar nicht gekommen war“, sagt sie. „Jemand wies darauf hin, dass auch Krähen und Raben an die Mülleimer gehen und bei der Suche nach Futter deren Inhalt auf der Straße verteilen.“ Ganz von der Hand zu weisen sei das nicht. „Schön wäre es, wenn die Stadt da reagieren könnte und auf vogel- oder tiersichere Mülleimer umsteigen könnte. Das kommt am Ende ja allen zugute“, findet Janina Bloch. Hundetoiletten könnten das Problem möglicherweise entschärfen: Zugleich appelliert sie jedoch auch an die Hundebesitzer, noch achtsamer mit den Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner umzugehen. „Wenn man sich bewusst ein Tier anschafft, weiß man vorher, dass man auch dafür verantwortlich ist, den Dreck wegzumachen“, sagt sie. Ob mehr Hundetoiletten im Stadtgebiet dazu beitragen könnten, das Problem zu verringern, weiß sie nicht. Eine Idee wäre es jedoch auf jeden Fall. „Schließlich zahlen wir für solche Sachen ja auch Hundesteuern“, findet sie. Grundsätzlich jedoch appelliert sie ans Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen. Ob beim Fehlverhalten eine höhere Bestrafung die Lösung sei, wie ein Facebooknutzer vorschlug, sei hingegen fraglich. Von Nadine Bieneck